Duisburg. Um den bröselnden Turm der geschichtsträchtigen Duisburger Salvatorkirche zu retten, fehlen über zwei Millionen Euro. Zeit für die “Turmretter“.

Im Mittelalter mussten die Bürger für den Unterhalt des Turms der Salvatorkirche aufkommen, Denn er war als höchstes Gebäude der Stadt nicht nur ein weithin sichtbares Wahrzeichen, er hatte auch eine wichtige Funktion: Dort saß der Feuerwächter, der im Falle eines Falles sofort Alarm schlug. Ein paar Jahrhunderte später sollen die Bürger nun dabei helfen, dass der Turm der Salvatorkirche nicht vom Zahn der Zeit besiegt wird. Mit einer großen Veranstaltung in der Salvatorkirche startet am Freitag, 29. Mai, die Spendenaktion „Turmsanierung“.

Die von der evangelischen Kirchengemeinde unter Führung von Pfarrer Martin Winterberg ins Leben gerufene Initiative der „Turmretter“ muss eine stolze Summe zusammen bekommen: Um den maroden und seit Jahren bröckelnden Turm zu sanieren, sind inzwischen mehr als zwei Millionen Euro nötig.

Pfarrer hofft auf Stiftungen und Spenden

„Eine nahezu unvorstellbare Summe, wenn man vor dem Berg steht“, so Pfarrer Winterberg. Das könne die Gemeinde nicht aus eigenen Mitteln schaffen. Um die geschichtsträchtige Stadtkirche Duisburgs zu erhalten, wolle man möglichst viele Menschen und Institutionen mit ins Boot bekommen.„Da geht es um öffentliche Mittel, auf die wir hoffen, und um Stiftungen, die wir anfragen.“

In der Kirche soll ein Spendenturm aufgestellt werden, an dem die Besucher ablesen können, wie viel Geld schon gesammelt wurde. Bei einer Gabe ab 100 Euro wird der edle Spender auch namentlich genannt. Wer noch Zweifel an dem ernsten Zustand des Kirchturms haben sollte, der kann im Hohen Chor Fotos von den Schäden ansehen.

Erste Veranstaltung am 29. Mai

Bei der Auftaktveranstaltung am 29. Mai um 19 Uhr erwartet die Besucher Musik von Peter Bursch, Anja Lerch und Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker. Talkrunden mit Prominenten machen deutlich, auf welche hochkarätige Unterstützung die Aktion zählen kann: Da geben sich unter anderem die Unternehmerin Gabriela Grillo, die Bürgermeister Manfred Osenger und Volker Mosblech, Philharmoniker-Intendant Alfred Wendel und Superintendent Armin Schneider ein Stelldichein.

Zu den prominenten Unterstützern der Aktion zählt auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans Pflug. „Wir sind in Duisburg dabei, ein Quartiermanagement zu entwickeln“, so Pflug. Die Altstadt rund um das Rathaus sei ein Gesamt-Ensemble. „Man stelle sich vor, die Kirche mittendrin sei dann vernagelt.“ Es dürfe nicht sein, dass eines der ältesten und geschichtsträchtigsten Gebäude Duisburgs verfalle.