Duisburg. . Ein neues Modellprojekt eines lokalen Bündnisses richtet sich an Erwerbslose: Sie dürfen kostenlos an Gesundheits-Sportkursen teilnehmen.
Erwerbslose haben nicht nur ihren Job, sondern oft auch ihren Kollegenkreis und damit wichtige soziale Kontakte verloren. Auch das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl ist bei vielen am Boden. Nicht zuletzt leidet ihre Gesundheit unter der Situation. Das soll sich ändern: Dafür hat ein lokales Bündnis das Modellprojekt „Gesundheitsförderung von arbeitslosen Menschen“ ins Leben gerufen.
Ziel ist es, erwerbslose Menschen zu motivieren, einen jener Sportkurse zu belegen, die von bisher sechs kooperierenden Sportvereine angeboten werden. Die Palette reicht von Rückenfitness über Aqua-Gymnastik bis hin zu chinesischer Kampfkunst. Und um die Einstiegshürde so niedrig wie möglich zu halten, ist dieses Angebot für Erwerbslose kostenlos.
Bisher machen sechs Duisburger Sportvereine mit
Der Stadtsportbund (SSB) kooperiert bei diesem Modellprojekt mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, Krankenkassen, Vertretern der Stadt und von Wohlfahrtsverbänden sowie sechs Vereinen. Dies sind: Homberger TV, TV Fisch Auf 07 Hochfeld, AKS Rheinhausen, FC Rumeln-Kaldenhausen, Duisburger SSC 09/20 sowie das Bildungswerk im SSB.
„Flankierend zu der jeweils laufenden Arbeitssuche wollen wir den Menschen auch Angebote machen, um Sport zu treiben und so ihre Arbeitskraft zu erhalten“, sagte Dominik Blechschmidt von der Agentur für Arbeit. Holger Russ von der Krankenkasse BKK Novitas hofft, dass sich dieses neue Angebot schnell herumspricht. Betroffene können sich direkt an die jeweiligen Vereinsvertreter wenden (siehe Infobox). Auch die Personen bei den Behörden oder Verbänden, zu denen Erwerbslose regelmäßig Kontakt haben, werden über dieses neue Angebot informiert. So soll sich die Kunde möglichst schnell verbreiten. „Wir hoffen natürlich, dass viele mitmachen, wissen aber auch, dass es immer eine gewisse Anlaufzeit benötigt“, sagt Russ.
Christel Dinter ist Übungsleiterin beim DSSC 09/20. Ihr Verein bietet zwei Aquafitness-Kurse an. „Wir hatten schon einige Interessenten, die kommen wollten, dann aber doch abgesagt haben.“ Ihre Erfahrung zeigt: Haben die Menschen erst die Überwindung zur ersten Teilnahme geschafft, bleiben sie meistens auch am Ball. Darauf weist auch SSB-Vorsitzender Franz Hering hin: „Sportvereine sind ein ort der Begegnung. Und die soziale Integration in eine Gemeinschaft ist für viele das A und O.“