Duisburg. . Siemens und Duisburger Hafen vereinbaren Zusammenarbeit: Das Logistikzentrum Logport 1 soll Standort für ein Pilotprojekt für die Steuerung von Lkw-Verkehren werden.

Sehen wird man ab Mitte des Jahres außer drei großen LED-Tafeln an den Hauptzufahrtsstraßen zum Logport-Gelände in Rheinhausen nichts. Aber deutlich spüren soll man’s schon bald: Weniger Verkehr insgesamt, weniger Lkw auf Abwegen in Wohnstraße im Besonderen. Möglich macht’s eine Intelligente Lkw-Steuerung, deren Entwicklung gestern zwischen Hafengesellschaft und Siemens vereinbar wurde.

Wie wichtig das Vorhaben für den Verkehr in einer Region ist, die zur Zeit eher für Stau und marode Brücken bekannt ist, verdeutlicht die Tatsache, dass auch NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Montag zur Vertragsunterzeichnung an Bord des Konferenzschiffes "Karl Jarres" anreiste.

Vorhandene Kapazitäten sollen besser genutzt werden

Man könne in einem Ballungsraum wie an Rhein und Ruhr nur Engpässe im Verkehrsnetz beseitigen, das Netz selbst aber kaum ausbauen, erklärte Groschek. Seine Schlussfolgerung: „Wir müssen vorhandene Kapazitäten besser nutzen.“

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Und genau dabei soll das neue Lkw-Verkehrsleitsystem helfen, das in Duisburg als Pilotprojekt entstehen soll – künftige weltweite Vermarktung ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Siemens und der Duisburger Hafen arbeiten bereits seit 2013 in Sachen Logistiksteuerung zusammen, unter anderem in Brasilien.

Was zunächst nur für Logport 1 entstehen soll, beginnt mit der Anmeldung des Lkw-Fahrers über sein Smartphone. Per Satellit wird seine Position ermittelt, Spedition wie Ziel-Terminal erhalten Informationen zur voraussichtlichen Fahrzeit – und zu möglichen Verzögerungen. Dadurch können sie im Bedarfsfall umdisponieren und Staus wie Wartezeiten reduzieren.

Fahrer werden auf dem Handy informiert

Der Fahrer wiederum erhält Informationen auf sein Handy über geänderte Ziele oder auch vorhandene Parkplätze bei Wartezeiten. In der Nähe vom Zielort Logport werden im Sommer drei große LED-Tafeln aufgebaut mit Informationen für die Brummi-Kapitäne über die letzten Meter bis zur Ladestelle.

Erwartete Auswirkungen der neuen Technik, deren Einführung laut Hafen-Chef Erich Staake von allen Logport-Firmen unterstützt wird: kürzere Fahrt- und Wartezeiten für die Fahrer, bessere Fahrzeugauslastung und geringerer Spritverbrauch für die Spediteure, höhere Leistungsfähigkeit der Logistikzentren durch verkürzte Wartezeiten und bessere Auslastung der Rampen sowie besserer Verkehrsfluss, was auch Anwohner von Logistikzentren und deren Zufahrten erfreuen dürfte. Möbilitätsmanagement, hofft Groschek, könnte künftig zum Markenzeichen der Region werden.