Kulturdezernent Karl Janssen plant neues Konzept für Kunstwerke im Stadtbild.Werthmann-Brunnen soll wieder in die City. Venet-Plastik zum Hauptbahnhof?
KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM Kulturdezernent Karl Janssen sucht nach einem neuen Konzept für Kunst im öffentlichen Raum. Wie Janssen betonte, könne die Entscheidung über Inhalt und Standort von Kunstwerken in der Stadt nicht maßgeblich eine politische sein. Vielmehr strebe er die Gründung eines Beirates an, in dem internationale Experten über die Qualität und die Positionierung von Skulpturen an zentralen Plätzen der Stadt zu befinden haben.
Derzeit bestehe Handlungsbedarf für Niki de St. Phalles "Live-Saver", für die Venet-Skulptur vor dem Theater, für den Werthmann-Brunnen und für Ursula Hanke-Försters Skulptur "Begegnung", die viele Jahre lang auf der A 59 den Autofahrern zuwinkte.
Dabei scheiden sich an Kunst im öffentlichen Raum durchaus die Geister. So etwa bei der Stahl-Skulptur von Bernar Venet vor dem Theater, die zunächst nur für drei Monate dort stehen sollte, dann aber von Hans Grothe erworben wurde und der Stadt nun als Dauerleihgabe zur Verfügung steht. "Ich finde, diese Skulptur passt zu Duisburg", sagt Karl Janssen. Die Tanz-Pädagogin Rotraud Hantke dagegen würde das Kunstwerk, gegen das sie gar nichts habe, lieber an anderer Stelle in der Stadt sehen, da es hier die freie Sicht auf das Theater beeinträchtige. Wie Janssen betonte, werde geprüft, ob die Skulptur nach der Überdeckelung der Autobahn vor dem Hauptbahnhof platziert werden könnte.
Auf jeden Fall auf der Kö bleiben soll de Saint Phalles bunter Vogel, der längst zu einem Markenzeichen von Duisburg geworden sei. Doch ein "defektes Stahlgerüst" mache eine größere und kostspielige Reparatur nötig. Es sei hier auf jeden Fall mit einer Baustelle zu rechnen.
Ebenfalls in Duisburg bleiben soll Ursula Hanke-Försters Plastik "Begegnung", die unlängst auf einem Betriebshof schwer beschädigt wurde. Dr. Gottlieb Leinz, stellvertretender Direktor des Lehmbruck-Museums, bestätigte den Kontakt zu der Berliner Bildhauerin, die ihr Werke gerne wieder in Duisburg aufgestellt sehen würde. Man suche aber noch nach einem Bildhauer, der die demolierte Plastik wieder nacharbeite.
Intensive Gespräche, so Janssen, habe man auch mit dem Bildhauer Friederich Werthmann geführt, dessen Brunnen mit der Mercator-Kugel aus Platzgründen von der Königstraße verschwinden musste und derzeit auch auf einem Betriebshofgelände gelagert sei. Der über 80-jährige Künstler lege Wert darauf, dass der Brunnen im unmittelbaren Innenstadtbereich wieder aufgestellt werde. Nach einem Standort wird weiter gesucht.