Duisburg. 52 Menschen aus der Stadt und der Umgebung haben sich auf den Weg gemacht, um in Nepal zu helfen. Koordiniert wird ihr Einsatz vom I.S.A.R.

Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal kämpfen zahlreiche Helfer mit dem Chaos. Auch 52 Menschen aus Duisburg und Umgebung sind in der Region im Einsatz, um die Verletzten zu verpflegen und in den Trümmern nach Überlebenden zu suchen. Koordiniert wird die Arbeit der Ehrenamtler im Informations- und Lagezentrum der Katastrophenhilfe International Search and Rescue (I.S.A.R) Germany in der Feuerwehrstation an der Wintgenstraße in Duissern. Innenminister Ralf Jäger und Oberbürgermeister Sören Link ließen sich jetzt auf der Wache über den Einsatz aufklären.

Vier bis sechs Personen sitzen in der Kommandozentrale. Sie werten Satellitenbilder aus und stehen in Kontakt zum Auswärtigen Amt und der Botschaft. Derzeit sind zwei Teams in Kathmandu und in Gebieten westlich der Hauptstadt im Einsatz, erklärt I.S.A.R.-Präsidentin Daniela Lesmeister: „Die eine Gruppe nennt sich Search Rescue. Sie sucht nach Überlebenden in den Trümmern. Das Medical-Team kümmert sich um die Verletzten. Die Mitarbeiter können bis zu 300 Menschen versorgen und betreuen.“

Teams setzen sich aus Ehrenamtlern zusammen

Die Teams setzen sich aus Ehrenamtlern zusammen, die seit Montag, 27. April, vor Ort sind. Mit im Gepäck haben sie etwa 15 Tonnen Hilfsgüter. „Unter den Helfern sind Ärzte, Sanitäter und Mitarbeiter der Feuerwehr. Also Spezialisten, die ihr Wissen und Können einbringen“, berichtet Lesmeister. Sie gehen an die Grenze der Belastbarkeit. „Es gibt kaum Schlaf und nur wenige Ruhepausen. Die Belastung ist enorm. Deshalb werden die Helfer nach zehn Tagen abgelöst“, so Lesmeister weiter.

Im Kontrollraum blinken überall Monitore, ein Live-Ticker läuft auf einem Fernseher. Die Belastung ist groß. 3,75 Stunden Zeitunterschied erschweren die Arbeitsbedingungen zusätzlich. Gerade an diesem Morgen, bevor Link und Jäger zu Gast sind, kam die Meldung rein, dass Suchhunde an einer Stelle angeschlagen haben und die Retter mit allen Kräften dort die Trümmer beseitigen. In Duissern bangen und hoffen die Mitarbeiter mit, werten Luftaufnahmen aus. „Je mehr Zeit vergeht, desto geringer sind die Chancen, dass noch Menschen gerettet werden können“, sagt Sven van Loenhout, Leiter des Informations- und Lagezentrums.

Jäger und Link zeigten sich dankbar für das Engagement. „Man kann diese Arbeit hier und in Nepal nicht hoch genug einschätzen“, findet Link. Jäger weist auf die enorme Flexibilität aller Beteiligten hin: „Alle machen das ehrenamtlich. Man muss auch den Arbeitgebern dankbar sein, die ihre Mitarbeiter in Nepal und hier helfen lassen.“