Duisburg.. Schrecken für dänische Jugendliche: Ihr Reisebus geriet Freitagnach in Duisburg auf Abwege und hing am Rheindeich an einer steilen Böschung fest.

Eine dänischer Reisebus mit 43 Jugendlichen und Betreuern ist Freitagnacht auf gefährliche Abwege geraten und bei einer Irrfahrt fast den Rheindeich bei Homberg heruntergestürzt. Selbst die Feuerwehr konnte den Bus zunächst nicht wieder flott kriegen und kümmerte sich in der Nacht um die ungewöhnlichen Gäste in der Homberger Wache.

Die Sportlertruppe der 16- bis 18- Jährigen aus Dänemark war auf dem Rückweg von einer Basketball-Schul-WM im französischen Limoges. Die Umleitungsausschilderung wegen der Sperrung der A40-Rheinbrücke für Lkw und Busse hatte der ortsunkundige Fahrer wohl übersehen und nahm dann die Ausfahrt Homberg. Sein Navi lotste ihn aber auf den Rheindeich an der Wilhelmallee. Auf der engen Straße kam der Fahrer nicht weiter und versuchte, den Reisebus zu wenden. Das Manöver ging daneben: Der große Bus rutschte beim Zurücksetzen mit den hintere Achsen ab, und die Räder hingen plötzlich über der zehn Meter tiefen Böschung. Es ging nicht mehr vor, nicht zurück und der Reisebus geriet in bedrohliche Schräglage.

Notlager in der Homberger Wache

„Der Bus saß fest und ist dadurch auch zum Glück nicht weiter den Deich heruntergerutscht. Dabei hätte er auch umkippen können. Dann hätten wir einen anderen Einsatz gehabt“, meinte Feuerwehrchef Oliver Tittmann. So musste sich die alarmierte Feuerwehr vor allem um die Insassen kümmern, die der Busfahrer schnell aus dem Bus hatte aussteigen lassen. Sie standen in kurzer Hose und Schlappen, aber alle unverletzt im kalten Regen.

Kurzerhand schaffte die Feuerwehr die gestrandeten Dänen zur Homberger Feuerwache, wo die ­Helfer ein Notlager aufschlugen. Tische und Stühle wurden schnell zusammengestellt, Decken herausgeholt, Getränke und Stärkung organisiert und ein Ice Age-Film ins Video-Gerät eingelegt. Todmüde machten einige der Jugendlichen ein Nickerchen auf dem Boden oder auf den Tischen. „Die Jungs waren alle locker, aber doch ziemlich kaputt“, berichtet Tittmann. Gegen 6 Uhr morgens hatte das Busunternehmen einen Ersatzbus organisiert, der die Truppe dann wohlbehalten in die Heimat brachte.

Den Reisebus am Deich bekam selbst die Feuerwehr mit ihrem Kranwagen in der Nacht nicht wieder auf die Straße gezogen. Es musste erst ein Spezialunternehmen angefordert werden, das den Bus dann wieder frei bekam und auf den Asphalt setzte. Erst Samstag morgen gegen 9 Uhr konnte der unbeschädigte Bus sich dann auch wieder Richtung Dänemark auf den Weg machen.