Duisburg. Ein Mehrfamilienhaus auf der Tersteegenstraße in Duisburg-Hochfeld diente als Umschlagplatz für Marihuana. 60 Polizisten schlugen am Donnerstag zu.
Drogen-Razzia in Hochfeld: Ein Großaufgebot der Polizei bestehend aus 60 Beamten – darunter SEK-Kräfte – stürmte gestern am späten Nachmittag um 16.50 Uhr ein Mehrfamilienhaus auf Tersteegenstraße. Die Beamten nahmen zwei Männer fest, die in Verdacht stehen, einem dort operierenden Drogen-Verkaufsring anzugehören.
Bei den Verhafteten handelt es sich um zwei Duisburger (34 und 39 Jahre alt). Sie wurden vorläufig festgenommen und noch gestern im Polizeipräsidium verhört. Die Einsatzkräfte stellten vor Ort auch Drogen sicher – und zwar mehrere zum Verkauf abgepackte Tütchen mit Marihuana.
Klappe auf, Geld rein, Drogen raus, Klappe zu
„Erkenntnisse unserer Ermittlungen und Hinweise aus der Bevölkerung haben uns auf die Spur geführt. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Duisburg haben wir bei einem Richter einen Durchsuchungsbeschluss erwirkt“, erklärte Polizeisprecher Joachim Wawrzeniewski.
Das weiß-graue Haus an der Tersteegenstraße kurz hinter der Ecke zur Wanheimer Straße war offensichtlich ein beliebter Drogenumschlagplatz. Die Stammkundschaft klopfte an eine Tür im Erdgeschoss. Eine Klappe öffnete sich, durch die Geld geschoben werden musste, im Gegenzug gab’s eine abgepackte Portion Marihuana. Durch ein Fenster mit Spiegelglas konnten die Verkäufer ihre Kundschaft beobachten. Innen im Erdgeschoss befand sich ein altes, leer stehendes Ladenlokal. Der etwa 30 Quadratmeter große Raum war nur noch spartanisch eingerichtet: ein Stuhl, ein TV-Gerät, ein kleines Regal, das war’s. SEK-Kräfte hatten mit einer Ramme die Tür und das Fenster zu diesem Raum aufgebrochen und die überraschten Drogenverkäufer festgenommen. Ob sie vor den Haftrichter geführt werden und in Untersuchungshaft kommen, stand bei Redaktionsschluss nicht fest. Auch die Durchsuchung des Hauses im Erdgeschoss und der ersten Etage dauerte noch an. Die dortige Wohnung gehört mit zum Ladenlokal.
Schaulustige filmen mit
Hunderte Schaulustige verfolgten das Einsatzgeschehen von der Wanheimer Straße aus. Viele filmten mit ihren Smartphones mit. Jeder Neue, der zu der Menschentraube hinzukam, fragte besorgt: „Was ist denn da passiert?!?“ Die Antwort sprach sich schnell herum: „Wohl etwas mit Drogen.“
Zahlreiche Nachbarn lagen in geöffneten Fenstern und verfolgten die Verhaftung der Männer. Rund zehn Einsatzwagen der Polizei versperrten zwischenzeitlich die Wanheimer Straße und die Tersteegenstraße. Das hatte Auswirkungen auf den Verkehr: Die Straßenbahnen der Linie 903 standen etwa 20 Minuten still. Auch für den Pkw-Verkehr gab es kein Durchkommen. Gegen 17.10 Uhr herrschte dann wieder freie Fahrt.