Duisburg. . Die WAZ hat Mini-Skulpturen von Carolin Höbing verlost. Die Gewinner wie Klaus Dings und Wolfgang Berndsen haben einen ganz besonderen Bezug dazu.

Der MSV Duisburg ist für Klaus Dings und Wolfgang Berndsen weit mehr als nur ein Fußballverein. Für beide ist er die große Liebe. In Berndsens Haus haben die leidenschaftlichen Fans einen Tempel für „ihren“ Club geschaffen, ein kleines Museum mit vielen Raritäten. Alte Trikots, Spielberichte, unterschriebene Wimpel – für die beiden Duisburger fast religiöse Relikte. Jetzt kommt ein besonderes Objekt zu der beeindruckenden Sammlung hinzu: Dings gewann bei der WAZ-Verlosung eine Akzente-Miniatur der Schauinslandreisen-Arena von Künstlerin Carolin Höbing.

„Als ich von der Skulptur hörte und sie das erste Mal sah, war mir klar: Das Teil müssen wir haben“, sagt Dings, von Beruf Buchhalter, und begutachtet das kleine Kunstwerk aus Wachs und Holz. „Wo sollte es stehen, wenn nicht hier bei uns? Toll, dass es geklappt hat und es jetzt hier ist.“

Sammelleidenschaft seit den 60ern

Seit den 60er Jahren sammeln die beiden Fans alles über den MSV. Mittlerweile ist das Dachgeschoss des Hauses an der Lindenstraße in Buchholz prall gefüllt mit allem, was das Sammler-Herz begehrt. Pure Fanliebe zum Ausdruck gebracht auf 60 Quadratmetern.

Die Leidenschaft ist beinahe lückenlos: „Wir haben jedes Trikot der Saisons seit den 60ern. Alle wurden getragen, einige von der ganzen Mannschaft unterschrieben“, erklärt Berndsen. Damit nicht genug. Die beiden haben die Spielberichte, Mannschaftsaufstellungen und Ergebnisse fast aller Spiele, die der MSV je bestritten hat. In gut sortierten Bibliotheken und Stadtarchiven wurden sie fündig. „Uns fehlen nur noch sechs Freundschaftsspiele seit Vereinsgründung im Jahr 1902, die wir noch nicht vollständig dokumentiert haben“, sagt Werkstofftechniker Berndsen stolz, als er durch einen der vielen Ordner blättert.

Seine Leidenschaft entflammte im Jahr 1966, als er zum ersten Mal ein Spiel des MSV sah – das Pokalfinale gegen den FC Bayern München. Seinen Sammel-Partner lernte er im Fanclub kennen. „Wir ergänzen uns sehr gut“, sagt Dings. „Ich bin der Archivar und Wolfgang der bessere Sammler.“ Für kein Geld der Welt würden sie ihre Sammlung abgeben. Nicht ein Teil steht zum Verkauf. Fans dürfen jedoch gerne Termine machen und das umfangreiche Sammelsurium bestaunen, und ja, sogar mal die Trikots anfassen.

In Zukunft möchten die beiden gerne offiziell ein Museum eröffnen – dann könnten Besucher auch das jüngste Objekt, das Kunstwerk von Carolin Höbing bewundern. Für das suchen die beiden gerade einen Platz im Dachgeschoss, dem MSV-Tempel.

Kleine Erinnerung an Hochzeitsparty in der Schifferbörse 

Einen Preis einzuheimsen, ohne an einem Gewinnspiel teilgenommen zu haben: Das passiert in der Regel nicht. Bisweilen aber eben doch, wie Andrea und Andreas Lohmann erlebt haben. Sie gewannen die Akzente-Miniatur von der Schifferbörse, weil ein Freund des Duisserner Ehepaars in ihrem Namen erfolgreich mitgemacht hatte – nicht ohne Hintergrund: Denn die Lohmanns haben einen besonderen Bezug zur Schifferbörse.

„Wir haben dort am 1. Oktober 2010 unsere Hochzeitsparty gefeiert“, sagt Andreas Lohmann. Und unter den Gästen war auch sein alter Studienfreund Sebastian Capellaci, dem er und seine Frau nun den Preis zu verdanken haben: „Wir sind völlig überrascht. Das ist eine schöne Erinnerung an die Hochzeit“, sagt das Ehepaar.

Schon im Sandkasten zusammen gespielt

Auch die Schifferbörse in Großformat gefällt ihnen. „Wir hatten einen Ort für unsere Hochzeitsfeier gesucht, der einen Bezug zum Rhein hat, weil wir beide Mitglied im Kanu-Club Rheintreue Homberg sind“, erzählt Andrea Lohmann. „Der Saal, in dem wir gefeiert haben, und das Essen waren ebenfalls grandios“, schwärmt die 36-Jährige, die in der Controlling-Abteilung eines Autohauses arbeitet.

Die Eheleute haben übrigens bereits im Sandkasten zusammengespielt: „Wir kennen uns schon aus dem Kindergarten“, sagt Verlags-Kundenbetreuer Andreas Lohmann (37). Gefunkt hat es aber dann doch erst ein Weilchen später – die beiden sind seit 2002 ein Paar und seit drei Jahren zu dritt. Dank Söhnchen Niklas. Der freute sich auch über die Mini-Schifferbörse und fing gleich bei der Preisübergabe an, damit zu spielen.

Samstags als Kind auf dem Betriebshof gespielt 

„Ich freue mich riesig“, sagt Karin Bräunling. Am Stadtwerke-Turm hängen für die Duisburgerin ganz besondere Erinnerungen. Die Mini-Version wird einen Ehrenplatz in ihrer Vitrine bekommen, direkt neben den Pokalen, die sie früher als Tanzsportlerin gewonnen hat.

Ihr Vater arbeitete bei den Stadtwerken. „Als Kinder sind wir samstags immer mit auf den Betriebshof gefahren und durften dort herumtoben.“ Sämtliche Mitarbeiter brachten ihre Kinder mit.

Samstag wurden die Autos gewaschen

„Wir spielten verstecken. Das war erlaubt, weil die Pförtner wussten, dass wir nichts anstellen.“ Die Mitarbeiter durften samstags ihre Autos waschen. Privilegien, wie es sie früher noch gab. Inzwischen arbeitet Karin Bräunlings Bruder ebenfalls bei den Stadtwerken. Der Rentnerin würde es nie einfallen, den Stromanbieter zu wechseln. „Da hängt der Arbeitsplatz der Familie dran“, erzählt sie.

Dabei hat sie zunächst überlegt, ob sie vielleicht lieber das Wedau-Stadion gewinnen würde. Als MSV-Fan könnte sie so manche Geschichte erzählen. „Aber der Stadtwerke-Turm bedeutet mir noch mehr.“