Im nördlichen Stadtgebiet könnten heute zahlreiche Briefkästen leer bleiben: Erstmals ist bei den laufenden Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post auch der Standort Duisburg von Warnstreiks betroffen: Die Kommunikationsgewerkschaft DPV hat die Beschäftigten im Zustellstützpunkt Hamborn heute von 6 bis 17 Uhr zum Streik aufgerufen.
Der Verteilpunkt ist einer von sieben in Duisburg und versorgt laut Gewerkschaft fast 40.000 Haushalte. Inwieweit der Streik die Kunden trifft, ist aber nicht absehbar. Laut einer Post-Sprecherin blieben die Auswirkungen gering, man wolle auch Servicepartner einsetzen. Betroffen sei eher die Paketzustellung. Bei Streiks vor Ostern habe sich aber gezeigt, dass 92 Prozent der Pakete zugestellt werden konnten.
Gewerkschaftssekretär Stephan Flagge dagegen erklärte im NRZ-Gespräch, dass vor allem Briefsendungen betroffen seien, und zwar in (Alt-)/Hamborn, Neumühl, Fahrn, Röttgersbach, Marxloh und Obermarxloh. „Wir wollen Akzente setzen und rechnen mit langen Tarifverhandlungen“, sagt Flagge. Die DPV fordert unter anderem eine Wochenarbeitszeit von 38 statt 38,5 Stunden und beklagt die Überlastung der Briefzusteller. Sie würden die Post in der vorgesehenen Zeit nicht mehr verteilen können. Der Krankenstand liege bei zehn Prozent und damit doppelt so hoch wie der Bundesschnitt aller Wirtschaftsbranchen.