20 lange Jahre hat es gedauert, bis der Rat 2013 beschloss, ein Zentrum für Erinnerungskultur aufzubauen. Die baulichen Arbeiten an der „Denkstätte“ haben begonnen. Sie entsteht bis Ende 2016 im Stadtarchiv und in den Räumen des Museums Königsberg.
Bereits seit dem vergangenen Jahr wird das Projekt inhaltlich vorbereitet. Die erste Ausstellung des Zentrums für Erinnerungskultur wird am Sonntag, 19. April, im Kultur- und Stadthistorischen Museum mit einem großen Programm eröffnet. Sie erinnert unter dem Titel „Noch viele Jahre lang habe ich nachts von Duisburg geträumt“ an das „Jüdische Leben in Duisburg im Zeitraum von 1918 bis 1945“.
„Ein prägender Titel“, sagt Michael Rubinstein, der scheidende Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde. Es gebe kaum einen Satz, der besser passe: Empfanden sich doch die jüdischen Bürger vor allem „als Duisburger und Deutsche, als Menschen wie du und ich.“ Es sei wichtig, diesem „normalen“ jüdischen Leben Gesichter und Orte zu geben und eine Brücke zu schlagen von gestern zu heute.
Geschichte entlang von Lebenswegen
„Wir arbeiten stark zusammen mit Akteuren, die sich mit der jüdischen Geschichte schon beschäftigt haben“, so Dr. Andreas Pilger, als Leiter des Stadtarchivs mit Dr. Susanne Sommer, Direktorin des Stadtmuseums, verantwortlich für den Aufbau des Zentrums. Sie haben sich für den biografischen Ansatz entschieden, also Geschichte entlang von Lebenswegen zu vermitteln. Die Aufarbeitung habe in Duisburg ja nicht erst jetzt begonnen, so Pilger. Man könne etwa auf die zweibändige „Geschichte der Duisburger Juden“ des ehemaligen Archivleiters Günter von Roden bauen.
„Wir beginnen erst und sind noch in der Sammelphase“, sagt Susanne Sommer mit Blick auf die wenigen Exponate, die es bislang im Museum gibt. Die Ausstellung baut vor allem auf historische Fotografien und Biografien.