Duisburg. Wie nun feststeht, ist der Neubau der A-40-Brücke in Duisburg unumgänglich. Doch wie ist der Zustand der anderen vier Duisburger Rheinquerungen?

Die Neuenkamper A40-Brücke über den Rhein kommt nicht aus den Schlagzeilen. Die Reparaturen dauern weiter an und die Autofahrer stehen mit schöner Regelmäßigkeit im Stau.

Ein Neubau wird unausweichlich werden. Aber das dauert. Doch wie sieht es bei den anderen vier Rhein-Querungen in Duisburg aus? Sind sie weiterhin standhaft? Die Redaktion hat nachgefragt.

B288-Brücke zwischen Uerdingen und Mündelheim

Das älteste „Schätzchen“ über den großen Strom ist die Krefeld-Uerdinger Brücke. 1936 wurde sie als Adolf-Hitler-Brücke eingeweiht, während des zweiten Weltkriegs zerstört, mit vielen alten Teilen und in gleicher Konstruktion ab 1948 wieder aufgebaut und 1950 als Krefeld-Uerdinger-Brücke neu eingeweiht und in den 60 Jahren verstärkt. Sie ist eine der eher seltenen Zügelgurtbrücken.

Ihr Zustand? „Gut“, sagt Klaus Münster von Straßen NRW. In den 90er Jahren sei die Rheinquerung für damals rund 16 Millionen Mark generalüberholt worden und „irgendwann“ müsse man über eine erneute Generalsanierung nachdenken. Aber besondere Eile müsse man nicht an den Tag legen. Zur Zeit werden übrigens an der Brücke die Geh- und Radwege neu beschichtet. Mit der Brücke ist es wie mit einem alten Haus. Irgendwas zu tun ist immer, damit auch weiterhin rund 22.000 Autos pro Tag Vater Rhein überqueren können.

Brücke der Solidarität zwischen Rheinhausen und Hochfeld

Als Nachfolger der Admiral-Graf-Spee-Brücke, die gegen Kriegsende von der Wehrmacht gesprengt worden war, wurde die neue Straßenbrücke ab Juli 1945 gebaut und am 3. Juli 1950 für den Verkehr freigegeben. An die Stelle der früheren Konstruktion trat nach einem Vorschlag von Krupp ein Stabbogen. Dieser besitzt mit 255,9 Metern die größte Stützweite in Deutschland.

In den 1990er Jahre wurde die Brücke, die 1987/88 durch den Kampf der Stahlarbeiter in Rheinhausen bundesweite Berühmtheit erlangte, ausgebaut, insbesondere die alten Teile der linksrheinischen Flutbrücke. Ihr Zustand? „Der ist in Ordnung“, sagt Brücken-Experte Ulrich Grupe von der Stadt. Auch hier gilt. Etwas zu tun gibt es an dem Bauwerk immer. Aber eine Generalüberholung steht erst einmal nicht auf dem Plan.

Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Homberg und Ruhrort

Vier Jahre später als die Brücke der Solidarität wurde 1954 die Friedrich-Ebert-Brücke eingeweiht, die Homberg mit Ruhrort verbindet. In den Jahren 1999 bis 2003 wurde die Brücke überholt und verstärkt. „Dabei“, so Ulrich Grupe von der Stadt, „wurden vor allem die doppelten T-Profile mit Rippen und die Bleche verstärkt.

Das so hinzugekommene Gewicht reduzierten die Brückenexperten, indem sie die Betongehwege herausnahmen und durch Stahlbleche ersetzten. So schultert die Brücke bei gleichbleibendem Gewicht eine höhere Verkehrslast. „Und hat noch Reserven“, so Ulrich Grupe.

A42-Brücke zwischen Baerl und Beeckerwerth

Die Beckerwerther Brücke, auf der die A 42 den Rhein quert, dient aktuell vielen Autofahrern als Ausweichroute für die Baustelle „Neuenkamper Brücke“. Sie ist die jüngste Rheinquerung auf Duisburger Stadtgebiet, wurde 1990 eingeweiht und kostete damals 134 Millionen D-Mark. „Sie ist in einem deutlich besseren Zustand als die A40-Brücke“, sagt Kathrin Hesse von Straßen NRW.

Bisher gebe es bei der Beeckerwerther Brücke keine Auffälligkeiten. Die rund 90.000 Autos, die dort den Rhein täglich queren, schafft das Bauwerk ohne Probleme.