Die Gedenkstätte für die Loveparade-Opfer am Karl-Lehr-Tunnel ist von Unbekannten schlimm verwüstet worden. Scherben, zerschlagene Rahmen und abgetretene Kreuze zeigten ein Bild der Zerstörung.

Nach Angaben der Polizei wüteten die unbekannten Täter in der Zeit von Freitagnachmittag 15.30 Uhr und dem frühen Samstagmorgen. Gegen acht Uhr waren die Schäden aufgefallen. Selbst vor den aufgestellten Holzkreuzen an dem Treppenaufgang der Gedenkstätte hatten die Täter nicht halt gemacht. Außerdem wurden Figuren, Kerzen und Blumen umgeworfen und beschädigt. Rolf Karling vom Verein „Bürger für Bürger“ räumte die Gedenkstätte am Samstag weitgehend wieder auf, die Mutter eines Opfers war aus Bielefeld angereist. „Das zieht einem die Füße weg“, so Karling betroffen, der die von ihm hergestellten Kreuze jetzt erneuern will. Der Staatsschutz der Polizei hat Ermittlungen aufgenommen Die Polizei bittet um Zeugenhilfe unter der Rufnummer 0203 2800. Karling will nicht ausschließen, dass der Vandalismus auch ein Hilferuf eines traumatisierten Loveparade-Opfers sein könnte.

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Von Felix Laurenz, Peter Sieben

Im vergangenen Jahr hatten schon einmal Unbekannte die Gedenkstätte verwüste. Außerdem hatte ein Betrunkener kurz danach Blumen gestohlen. Weitere Schäden im September 2014 hatte sich dagegen als Folgen eines Unwetters entpuppt. 2014 gab es kurz vor dem Jahrestag zudem Schmierereien an den Kübeln des Magnolien-Hains vor dem Hauptbahnhof.

Unterdessen hat der Anwalt eines der im Loveparade-Verfahren beschuldigten Bauamtsmitarbeiter ein neues Gutachten vorgelegt und beantragt, das Verfahren gegen seinen Mandanten gar nicht erst zu eröffnen. Zugleich weist er der Polizei eine größere Rolle zu als die Staatsanwaltschaft.