Der gewaltsame Ukraine-Konflikt und die blutigen Auseinandersetzungen in Kobanê belegen, dass derzeit auf dem Globus kein Frieden herrscht. Grund genug für das Friedensforum, beim Ostermarsch wieder gegen Krieg und Atomwaffen auf die Straße zu gehen.
55 Jahre existiert der Ostermarsch schon in Duisburg. Inge Holzinger vom Friedensforum Duisburg war von Beginn an mit dabei. „Dass wir auch im Jahr 2015 noch für Frieden marschieren müssen, hätte ich damals nicht gedacht“. sagt die 82-Jährige traurig. Am Ostersamstag startet um 10.30 Uhr an der Ecke Kuhstraße/Kuhlenwall der diesjährige Marsch, der bis Ostermontag durch das Ruhrgebiet und das Rheinland führt.
Auf der Eröffnungskundgebung wird Eberhard Przyrembel über die lokalen Schwerpunkte der aktuellen Auflage sprechen. „Hier bei uns beginnt der Krieg. Mit Rheinmetall, Thyssen-Krupp, Diel und Krauss-Maffei-Wegmann sind vor Ort vier Hersteller von Rüstungsgütern vertreten“, berichtet Przyrembel. „Dabei verstößt das Herrstellen von Rüstungsmaterial gegen das Grundgesetzt“, fügt der Kriegsgegner seine Rechtsauslegung an. Inge Holzinger kritisiert derweil, dass die Bundeswehr in Schulen für eine Karriere in ihren Reihen werben darf. „Dort bestehen Kooperationsverträge. Die Friedensbewegung darf dagegen nicht rein“, erklärt sie.
Auch die Nato-Kommandozentrale in Kalkar ist der Bewegung ein Dorn im Auge. „Von dort aus wird der gesamte Luftraum in Nordeuropa kontrolliert. In den nächsten Jahren sollen 60 Millionen Euro in einen Ausbau investiert werden. Das Geld wird doch an anderen Stellen gebraucht“, ärgert sich Holzinger.
Weitere Forderungen beim Ostermarsch sind die Abschaffung von Atomwaffen und die Forcierung ziviler Lösungen in Konfliktsituationen. Von Duisburg aus führt die Kundgebung am Ostersamstag nach Düsseldorf. Die Abschlussveranstaltung findet in Dortmund statt. „Wir hoffen darauf, dass wir die nächste Generation davon überzeugen können, dass es bessere Wege gibt“, sagt Holzinger, die in 55 Jahren nicht mehr auf die Straße gehen möchte.