Fast drei Monate länger müssen Frauen arbeiten, um auf das Jahresgehalt eines Mannes zu kommen – daher war am gestrigen 20. März und nicht zum Jahreswechsel „Equal Pay Day“ mit der zentralen Forderung nach gleicher Bezahlung für Männer und Frauen.
Zarten Gesang zu Klaviermusik gab’s dazu auf dem Bismarckplatz in Alt-Homberg, aber auch klare Ansagen. Transparenz bei der Bezahlung forderte Simone Rath vom Business und Professional Women Club. Männer und Frauen müssten wissen, was in ihrem Unternehmen gezahlt wird. Vor allem Frauen seien bei Lohnforderungen zu zurückhaltend.
Eine „subtile Ausgrenzung“ im Betrieb gibt es laut Angelika Wagner, DGB-Chefin in Duisburg, sogar in Unternehmen, in denen Tarifverträge gelten. So würden Frauen oft benachteiligt durch Eingruppierung in niedrigere Lohngruppen.
Bei 20 Euro liege der durchschnittliche Stundenlohn von Männern, der von Frauen nur bei 15 Euro – diesen Missstand hob Ingrid Schleimer vom NRW-Arbeitsministerium hervor. Und das, obwohl die Qualifikation von Frauen in der Regel besser sei. Zudem widmeten sich weibliche Arbeitnehmer häufiger der Familie, während die männlichen Kollegen Karriere machten. Folge seien erhebliche Auswirkungen auf die Alterssicherung. Die Rentenansprüche von Frauen lägen häufig in der Nähe des Existenzminimums oder darunter. „Altersarmut hat ein weibliches Gesicht haben“, befürchtet Duisburgs Gleichstellungsbeauftragte Doris Freer.