Die neuen Schuhe sind nur wenige Klicks entfernt, der riesige Fernseher kann noch vorm Wochenende da sein, schnell ist der Mobilfunk-Vertrag abgeschlossen – mit einer Laufzeit von über zwei Jahren. Wer im Internet auf Einkaufstour geht, sollte genau wissen, was er macht. Vor allem, mit wem er Geschäfte macht. Darauf weist die Verbraucherzentrale hin. In der Duisburger Beratungsstelle ist deshalb nun ein Faltblatt erhältlich, das Hinweise für den Online-Kauf bietet.
Selbstverständlich gibt es zahlreiche seriöse Händler im Internet, und oft können die Kunden hier ein Schnäppchen finden. „Es geht oft gut“, sagt Marina Steiner, Leiterin der Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße. „Bei uns landen aber die Fälle, in denen nicht alles gut gelaufen ist, und das sind auch nicht wenige.“ Denn oft ist die Verlockung bei den Verbrauchern groß, wenn sie einen vermeintlich unschlagbaren Preis im Internet entdecken. „Aber nur darauf sollte man nicht achten, sondern auf das Gesamtpaket“, betont Steiner. Ein wichtiger Punkt sei die Anbieter-Kennzeichnung.
Immer sollte man bei unbekannten Händlern einen Blick ins Impressum werfen. „Wir haben aktuell einen Fall, bei dem es um eine Bestellung bei einer Firma im Ausland geht. Dass sie im Ausland sitzt, ist klar, aber wo genau, das lässt sich nicht herausfinden“, berichtet Steiner von der ergebnislosen Suche nach einer Geschäftsadresse. Also sollte vor der Bestellung nachgeschaut werden, ob eine ladungsfähige Anschrift angegeben ist – „kein Postfach“, betont die Expertin. Wenn man sich dafür in die Untiefen der Seite klicken muss, sei das manchmal schon kein gutes Zeichen.
Da der Preis für die meisten Verbraucher das wichtigste Argument für den Online-Kauf ist, sollte der vom Händler transparent berechnet und korrekt angegeben werden. „Man muss auf den Gesamtpreis inklusive aller Steuern und Versandkosten schauen, bei Flügen auf den Endpreis“, erklärt Steiner. Sonst kann es beim Blick aufs Konto eine böse Überraschung geben. Kostenpflichtige Nebenleistungen wie ein Sicherheitspaket zur Internet-Leitung oder zusätzliche Sender zum TV-Anschluss sollte man im Auge behalten.
Sollte der Händler bis hierhin vertrauenswürdig sein, geht es ans Bezahlen – aber wie? Marina Steiner rät zum Kauf auf Rechnung oder zum Lastschriftverfahren. So kann der Kunde die Ware in Empfang nehmen und anschließend die Rechnung begleichen, oder er kann eine Rücklastschrift veranlassen. So kann ein Betrug bei der Zahlung per Vorkasse verhindert werden. „Wir haben oft Fälle, bei denen wenige Tage oder Wochen nach dem Bezahlen die Internet-Seiten einfach geschlossen wurden. Damit ist dann auch das Geld weg.“ Und noch einen wichtigen Tipp hat Marina Steiner, der lautet schlicht und einfach: „Wenn etwas zu billig erscheint, sollte man sofort hellhörig werden.“