Duisburg. Aktiv werden für die eigene Gesundheit und die Wissenschaft: Für ein Forschungsprojekt werden Tester für eine kostenlose Schrittzähler-App gesucht.
Etwas für die Gesundheit tun und sich damit in den Dienst der Wissenschaft stellen: Das können jetzt die Duisburger tun, indem sie einfach eine App auf ihr Smartphone herunterladen und vom Programm ihre Schritte zählen lassen. Eine Forschergruppe der Uni Duisburg-Essen (UDE) hofft darauf, dass sich bestenfalls 1500 Testpersonen finden, die bis zu zwei Monaten lang das kostenlose Programm testen.
Daten sind anonymisiert
Die App „MoveMyDay“, kostenlos im Google-Play-Store für Handys mit den Android-Betriebssystem erhältlich, ist erstes Arbeitsergebnis einer interdisziplinären Forschergruppe, die fünf Jahre lang an dem Projekt „Panalytics“ arbeiten wird. Informatiker, Gesundheitsfachleute, Psychologen, Medienwissenschaftler und auch ein Philosoph arbeiten an Systemen für die Gesundheitsüberwachung von Menschen über 50.
Forschungsministerium fördert Panalytics
Das „Panalytics“-Projekt an der Uni Duisburg-Essen ist eines von bundesweit acht, die fünf Jahre lang mit insgesamt 22 Millionen Euro gefördert werden. Die Entwicklung von Technik, die alten Menschen im Alltag helfen kann, ist ein Schwerpunkt des Bundesministeriumsfür Bildung und Forschung.
Die Duisburger Wissenschaftler können für ihre Arbeit auch die Labore im benachbarten In-Haus des Fraunhofer IMS nutzen.
„Beteiligen sollen sich aber möglichst Menschen aller Altersgruppen“, betont Katja Herrmanny – die Informatikerin hat die App programmiert.
Krankheiten kann man schon durch mehr Bewegung im Alltag vorbeugen. Motivierend können dabei Handy-Apps, Smart-Watches oder Armbänder wirken. „Wir untersuchen, wie Bewegungsmuffel durch Schrittzähler-Apps am effektivsten zu motivieren sind“, erklärt Herrmanny. Das können etwa konkrete Wochenziele sein, die sich die Nutzer setzen und erreichen können.
Wichtig zu wissen: Die Daten werden anonym erhoben. Namentliche Anmeldung ist nicht erforderlich. „Privatsphäre und Datenschutz sind in jedem Fall gewahrt, wir erheben die Daten anonym“, versichert die Informatikerin. „Wir sammeln nur die Informationen, die wir wirklich brauchen.“ Interessant für die Forscher ist, wie viel sich jemand bewegt hat, nicht wo. Deshalb wird der Standort nicht erfasst.