Unbekannte bewerfen das Haus eines ehrenamtlichen Bürgermeisters mit Eiern, weil sie keine Flüchtlingsunterkunft in der Nachbarschaft haben wollen, andere wollen ihm „an die Wäsche“. Kaum zu glauben, aber bittere Realität in Duisburg. Das sind keine einmaligen Ausrutscher, das sind Riesenschritte weit über die Grenze dessen, was akzeptabel ist. Da wird der Grundkonsens einer Stadtgesellschaft mit Füßen getreten.

„Respekt“, möchte man Manfred Osenger zurufen, Respekt, dass der Mann da nicht das Handtuch wirft. Verständlich wäre ein Rücktritt, wenn man um seine eigene körperliche Unversehrtheit fürchten muss.

Das St.-Florians-Prinzip, gerade bei der Frage nach Standorten von Flüchtlingsunterkünften, taucht immer wieder auf. Natürlich müssen wir den Flüchtlingen helfen, aber doch nicht vor der eigenen Haustür, heißt es allerorten. Da haben die Neuenkamper kein Exklusivrecht. Aber verbale Drohungen und Vandalismus? Das hat dann doch eine neue Qualität. Das Klima in Duisburg ist rauer geworden.