Al-Hassaka/Al-Rakka/Duisburg. In Syrien ist bei Kämpfen gegen die Terrormiliz IS auch eine junge Deutsche getötet worden. Die 19-Jährige hatte sechs Monate in den Reihen der Kurden gekämpft.

Bei Kämpfen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist im Nordosten Syriens laut Aktivsten eine Deutsche in den Reihen kurdischer Einheiten getötet worden. Die junge Frau sei nordwestlich der Stadt Al-Hassaka ums Leben gekommen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Laut der kurdischen Nachrichtenagentur ANF starb sie bereits am Samstagmorgen in der Nähe des Ortes Tell Tamr.

Die Deutsche sei 19 Jahre alt gewesen, hieß es weiter. Sie stammt aus Duisburg, wie die Stadt bestätigt, und besuchte bis zur zwölften Klasse die Aletta-Haniel-Gesamtschule in Duisburg-Ruhrort. Nach Angaben von ANF hatte die junge Frau afrikanische Wurzeln und war Anhängerin der kommunistischen Partei MLKP aus der Türkei. Sie habe seit sechs Monaten in den Reihen der Kurden gegen den IS gekämpft.

Auch ein im Internet verbreitetes Video soll die Frau zeigen. Darin sagt sie, sie sei nach Nordsyrien gekommen, "weil man hier für die Menschlichkeit kämpft".

Tausende Ausländer kämpfen für IS

In der Region um Tell Tamr kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen Kurden und dem IS, nachdem die Extremisten dort mehrere christliche Dörfer eingenommen haben. In den vergangenen zwei Wochen waren im Nordosten Syriens bei Kämpfen mit dem IS ein Brite und ein Australier in den Reihen der Kurden getötet worden.

Mehrere Ausländer haben sich dem Kampf kurdischer Einheiten gegen die Sunnitenmiliz IS in Syrien und im Irak angeschlossen. Aufseiten des IS kämpfen Tausende Ausländer, vor allem aus anderen arabischen Ländern, aber auch aus Europa und Übersee.

Mindestens 30 Tote bei Luftangriffen

Bei Luftangriffen der internationalen Koalition auf eine Ölraffinerie unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind im Norden Syriens mindestens 30 Menschen umgekommen. Unter den Toten seien neben IS-Anhängern auch Arbeiter der Raffinerie, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mit. Demnach flogen die USA und ihre arabischen Verbündeten zwei Angriffe auf das Gelände in Tell Abjad an der Grenze zur Türkei.

Das Bündnis bombardiert seit Monaten regelmäßig IS-Stellungen in Syrien. In Tell Abjad kontrollieren die Extremisten einen Grenzübergang zur Türkei. Der Ort liegt rund 70 Kilometer östlich der Stadt Kobane, die kurdische Einheiten Ende Januar aus den Händen der Terrormiliz befreit hatten. (mit dpa)