Duisburg.. Rund 6000 Besucher am ersten Tag der Karrieremesse „Berufe live“ in Duisburg. Kraftzentrale mit 60 Ständen auch am Samstag geöffnet.
Informieren sich die Jugendlichen am liebsten über Margherita, Salami und Thunfisch? So scheint es zunächst, denn am Stand der kleinen Pizzabude in der Kraftzentrale ist die Schlange am längsten. Das liegt allerdings nur an der Mittagszeit, in der die jungen Besucherinnen und Besucher zwischen all den Ständen von Unternehmen, Verbänden und Universitäten eine Pause einlegen.
Rund 60 Aussteller informieren auf der Messe „Berufe live Niederrhein“ im Landschaftspark noch bis heute über Karrieremöglichkeiten und Studiengänge im In- und Ausland.
Hilfe finden im „Bewerbungsforum“
„Grundsätzlich ist es schwierig, noch einen Ausbildungsplatz für 2015 zu bekommen. Nicht nur bei uns, sondern wohl auch bei den meisten anderen Unternehmen“, erklärt Dirk Grabowski, Ausbilder bei HKM. Die Messe ist also nichts für Schüler, die noch einen Schnellschuss planen. Stattdessen sollen sie hier die Möglichkeit bekommen, sorgsam für die Zukunft zu planen. Die kann, wie Grabowski am Stand von HKM betont, durchaus im Stahlbereich liegen. Das Unternehmen möchte die Zahl von rund 40 Auszubildenden jährlich in absehbarer Zeit auf etwa 70 erhöhen. Mit einem schlechten Ruf bei Jugendlichen habe die Branche nicht zu kämpfen, so Grabowski. „Stahl klingt möglicherweise für manche nicht zeitgemäß. Aber für die jungen Leute sind wir zeitgemäß genug“, berichtet er aus den Gesprächen mit den Schülern. „Wir wollen mit ihnen in eine gemeinsame Zukunft gehen.“
Die Basis für diese Zukunft können die Besucher im „Bewerbungsforum“ schaffen. Hier steht ein junges Team des Sophie-Scholl-Berufskollegs bereit, um die Jugendlichen für ein Fotoshooting zu schminken – allerdings geht es um Bewerbungsfotos. Die können die Schüler gleich mitnehmen. Nebenan gibt es die Möglichkeit, die Bewerbungsunterlagen mit Experten zu kontrollieren, danach ist die Mappe komplett. Wer dann schon ein Unternehmen im Auge hat, kann auf der „Berufe live“ alles in einem Abwasch erledigen. „Die Jugendlichen haben etwas davon, deshalb unterstützen wir die Messe“, erklärt Brigitte Wilken, Beratungslehrerin am Sophie-Scholl-Berufskolleg.
Mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen
Vom Nutzen der Messe für beide Seiten ist auch Sigrid Binnenbruck am Stand der Landesvereinigung der Milchwirtschaft überzeugt. Durch ein kleines Experiment mit Milch und Zitronensaft kommt sie mit Jugendlichen ins Gespräch und kann über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Branche informieren. Gleichzeitig können Lehrer hier Materialien für den Unterricht finden. „Wir haben den Eindruck, dass die Jugendlichen motiviert sind“, sagt Binnenbruck – und nicht nur hungrig auf Pizza.
Am Samstag die Kraftzentrale noch von 9 bis 16 Uhr geöffnet. An rund 60 Ständen können sich die jungen Besucher von Unternehmen und Hochschulen beraten lassen. Der Eintritt zur „Berufe live“ ist frei.