Duisburg. Besucheransturm an der Warbruckstraße. Feier-Übertragung auf Großleinwand. Oberbürgermeister Sauerland erfreut über den konfliktfreien Bau des neuen Gotteshauses. Umsichtige Verkehrsregelung im Norden der Stadt

Duisburg ist seit gestern um ein Wahrzeichen reicher: Die Merkez-Moschee in Marxloh hatte zur Einweihung geladen, und weit über 5000, am Ende des Tages vielleicht sogar 7000 Besucher, waren der Einladung gefolgt. Große Zelte waren vor dem eigentlichen Gotteshaus aufgebaut und auf der anderen Straßenseite sogar eine Großleinwand fürs "Public Viewing" der Eröffnungsfeier. Türkischstämmige Besucher waren in der Mehrzahl, das große Interesse ihrer deutschen Nachbarn war aber unübersehbar.

Gebet der Gläubigen mit Imam Sadik Caglar bei der offiziellen Eröffnung der Merkez-Moschee der DiTib Gemeinde.
Gebet der Gläubigen mit Imam Sadik Caglar bei der offiziellen Eröffnung der Merkez-Moschee der DiTib Gemeinde. © A.Mangen / waz

"Es ist ein kleines Wunder, das Wunder von Marxloh", lobte Oberbürgermeister Adolf Sauerland die weitgehend konfliktfreie Vorgeschichte der gestrigen Moschee-Feier. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers forderte mehr Moscheen im Lande, allerdings nicht versteckt in den Hinterhöfen.

"Weil wir nichts zu verbergen haben, ist es besser und wurde es Zeit, von der versteckten Hinterhof-Moschee Abschied zu nehmen", sagte Mehmet Özay, Vorstandsvorsitzender der Merkez-Moschee: "Ich kann Ihnen allen versichern, diese neue Moschee ist ganz sicher kein Symbol der gesellschaftlichen Abgrenzung von Deutschland, sondern sie ist ein Symbol der menschlichen, religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Zuwendung." Das neue Gotteshaus sei Teil der Stadt.

Etwa 5000 Gäste nahmen an der Eröffnungsfeier in dem islamischen Gotteshaus teil, das etwa 1200 Gläubigen Platz bietet.
Etwa 5000 Gäste nahmen an der Eröffnungsfeier in dem islamischen Gotteshaus teil, das etwa 1200 Gläubigen Platz bietet. © A.Mangen / waz

Glückwünsche überbrachten gestern auch die Vertreter der anderen Religionsgemeinschaften: Ruhrbischof Dr. Felix Genn, Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Michael Rubinstein von der Jüdischen Gemeinde Duisburg, Mülheim, Oberhausen.

Und: Von Verkehrschaos konnte gestern in Marxloh keine Rede sein: Weiträumig rund um die Moschee lenkten Polizei und Mitarbeiter des Ordnungsamtes umsichtig die Autokolonnen zu den Parkplätzen, freundlich, bestimmt - und ortskundig. Auf den Parkplätzen kümmerte sich die Moschee-Organisation Ditib um das Einweisen.

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