Ausstellung in der Liebfrauenkirche zeigt Kunst von Otto Pankok und Fotos von Joakim Eskildsen

Der berühmte Künstler Otto Pankok (1893–1966) hat einen Großteil seiner Arbeit den Sinti und Roma seiner Zeit gewidmet. Er fing in seinen schwarz-weiß Arbeiten ihren Alltag ein und dokumentierte ihr Leid zur Zeit des „Dritten Reichs“. Ab Samstag, 7. März, sind einige seiner bekanntesten Werke in der Liebfrauenkirche am König-Heinrich-Platz zu sehen. Kombiniert werden sie mit modernen Porträts des Fotografen Joakim Eskildsen, der Bilder einzelner Familien der Volksgruppe in ganz Europa und Asien machte.

Sowohl die Kohlezeichnungen als auch die Fotografien gewähren mit ihrer Intensität Einblicke ins Seelenleben der oft mit Vorurteilen bedachten Sinti und Roma. Besonders aufwühlend sind die expressionistischen Bilder Pankoks, die nachdenkliche und ängstliche Menschen zeigen: Einige Bilder zeigen beispielsweise das selbe Mädchen vor und nach dem Martyrium im Konzentrationslager in Auschwitz. Die modernen Fotos berichten von Furcht und Armut, aber auch von Freude. Sie bieten Einblick in die Lebensumstände der Sinti und Roma in Ländern wie Indien, Griechenland, Rumänien und Finnland.

Ziel der Ausstellung ist es, Vorurteile zu nehmen und aufzuklären. „Hier sollen die Besucher sich Fragen, was sie überhaupt von Sinti und Roma aus eigener Erfahrung wissen und dann sehen, in wie weit sie das hier wiederfinden“, erklärt Wolfgang Esch von der Stiftung Brennender Dornbusch, dem Träger der Liebfrauenkirche.

Einem Wissenscheck können sich Besucher bei der Führung von Mustafa Zekirov unterziehen. Er hält Fakten über seine Volksgruppe bereit, klärt Missverständnisse auf und vergleicht Wahrheit mit Mythos.

Die Ausstellung wird am Samstag, 7. März, um 17 Uhr eröffnet und ist dann bis zum 29. März täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Die Führungen sind ab 8. März an jedem Sonntag um 16 Uhr sowie donnerstags ab 12. März um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind jedoch erwünscht.