Horror-Nachricht für alle Berufspendler: Die A-40-Rheinbrücke zwischen Essenberg und Neuenkamp ist in den nächsten sechs Wochen in Fahrtrichtung Essen nur einspurig befahrbar. Diese Maßnahme ist notwendig, weil bei einer nochmaligen Überprüfung an elf Trägern neue, äußerst starke Risse entdeckt wurden. Die Einspurigkeit beginnt am heutigen Freitag um 9 Uhr. Ob – und falls ja, in welchem Ausmaß – die Gegenrichtung mit Fahrtziel Venlo betroffen ist, konnte der Landesbetrieb Straßen NRW gestern nicht klären. Diese Entscheidung soll bis Mitte der nächsten Woche fallen. Am Montag kommt NRW-Verkehrsminister Mike Groschek wegen der Maßnahme nach Duisburg.
Die Einspurigkeit hat drastische Auswirkungen auf den Berufsverkehr: Jeden Morgen pendeln Zehntausende Verkehrsteilnehmer, die im linksrheinischen Duisburg oder am Niederrhein leben, über die Brücke in Richtung westliches Ruhrgebiet. Das gesamte Tagesaufkommen liegt bei rund 100 000 Fahrzeugen.
Zu den Ballungszeiten – vor allem morgens – droht nun ein Stau-Chaos. Die Warteschlange dürfte bis zum Autobahnkreuz Moers zurückreichen. Zusätzliche Fahrtzeiten von mindestens einer Stunde müssen einkalkuliert werden. Eine Umleitung führt vom Kreuz Moers über die A 57, A 42 und A 3 zurück zur A 40. Diese Umleitung wird für den Schwerlastverkehr bald zur Standardroute: Ab Freitag, 6. März, um 22 Uhr ist die A-40-Rheinbrücke für Fahrzeuge mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen gesperrt.
In den kommenden sechs Wochen bleibt auch die Anschlussstelle Homberg in Richtung Essen dicht. Die offizielle Umleitung führt über die A 40 in Gegenrichtung bis nach Rheinhausen, wo der Wechsel in Richtung Essen stattfindet. Das bestätigte Norbert Cleve, der Sprecher der Straßen-NRW-Niederlassung in Krefeld der WAZ. Diese Umleitung ist aber nicht zu empfehlen: Jeder Nutzer stellt sich nach dem Richtungswechsel dann quasi hinten im Stau an. Dann lieber innerstädtisch zu den Brücken in Rheinhausen oder Alt-Homberg ausweichen.
„Drei der elf beschädigten Brückenträger hat es besonders schwer erwischt. Sie liegen in Richtung Essenberg, aber nicht mehr über dem Rhein, sondern bereits über Land“, benennt Cleve die schlimmste Schadensstelle. Er bestätigte auch, dass nach wie vor erst rund 80 Prozent der Brücke untersucht wurden. Das heißt: Bei der anhaltenden Sichtung können weitere Schäden auftauchen, die noch drastischere Maßnahmen erfordern. Schlimmstmögliches Szenario wäre eine Komplettsperrung der im Jahr 1970 eröffneten Brücke. Diese ist übrigens baugleich mit jener auf der A 1 bei Leverkusen, die ebenfalls seit Jahren riesige Probleme bereitet.