Duisburg. Ein aufmerksamer Zeuge gab den Tipp: Die Polizei nahm einen 16-Jährigen in Duisburg fest, der im Februar gleich zweimal einen Kiosk überfallen hatte.
Gleich zweimal wurde ein Ungelsheimer Kiosk an der Straße Am Finkenacker am 3. und 24. Februar überfallen. In beiden Fällen handelte es sich um den selben Täter: einen 16-jährigen Duisburger. Den entscheidenden Tipp zur Festnahme am Donnerstag gab ein aufmerksamer Zeuge. Der Jugendliche wohnt in der Nähe des überfallenen Kioskes.
Nach Auskunft der Polizei hat der 16-Jährige beide Überfälle gestanden. Nach der Vernehmung durfte er wieder nach Hause. Die Beamten erstatteten Anzeige wegen zweifachen Raubes.
Kiosk-Besitzer Reiner Wienkötter gleich zweimal überfallen
Reiner Wienkötter kennt den Großteil seiner Kunden mit Namen, weiß, welche Zeitung sie lesen, welche Rätselhefte gekauft werden oder welche Zigarettensorte sie bevorzugen. Seit 45 Jahren betreibt der 75-Jährige seinen kleinen Schreibwarenladen am Finkenacker.
„Ich mache meine Arbeit sehr gerne, ich bin nicht der Typ, der den ganzen Tag zu Hause sitzen kann“, sagt Wienkötter. Seit Anfang des Monats steht der Sermer jedoch schon mit einem mulmigen Gefühl morgens auf. Innerhalb von nur drei Wochen, am 3. und am 24. Februar, wurde er in seinem Schreibwarenladen mit einem Messer bedroht und ausgeraubt.
Täter wohnt in der Nähe
Wie sich herausgestellt hat, war es beide Male der selbe Täter. Der 16-Jährige, der am Donnerstagmorgen verhaftet wurde und in der Nähe des Geschäftes wohnt, hat die beiden Überfälle gestanden, ist jedoch aufgrund seines Alters wieder nach Hause entlassen worden.
Seitdem ist die Eingangstüre des Ladens stets abgeschlossen, Kunden müssen anklopfen, wenn sie das Geschäft betreten wollen. „Früher konnte ich die Türe weit offen stehen lassen und kurz in den Keller gehen. Die Kunden haben gewartet. Das würde ich heute nicht mehr machen“, sagt Wienkötter.
Laden hält jung
Aufhören will er dennoch nicht. „Meine Frau fragt mich zwar, warum ich das noch mache, aber der Laden hält mich jung.“ Enttäuscht ist der Einzelhändler über die Vorgehensweise der Polizei. „Beim ersten Mal hat es eine halbe Stunde gedauert, bis jemand gekommen ist, beim Überfall am Dienstag habe ich den Alarmknopf gedrückt, da standen die Beamten schneller vor meiner Türe.“