Duisburg. Trotz Sparpaket beim Kaufhauskonzern wird es bei Karstadt in Duisburg keine Entlassungen geben. Veränderungen wird es aber dennoch geben.

Die Karstadt-Mitarbeiter in Duisburg dürfen aufatmen. Während bundesweit etwa 1400 Angestellte des finanziell angeschlagenen Essener Warenhauskette laut der Gewerkschaft Verdi schon in diesem März eine Kündigung erhalten, ist davon das hiesige Stammpersonal nicht betroffen. Das teilte die Betriebsrats-Chefin des Duisburger Karstadt-Hauses, Rita Rodenbücher, gestern auf Anfrage der WAZ mit.

„Uns wurden die Zahlen für die Neustrukturierung vorgelegt. Das Stammpersonal bleibt unverändert. Da wird es keine Entlassungen geben. Aktuell haben wir 120 Mitarbeiter, inklusive Verwaltung, ohne Restaurant und Lebensmittel“, so Rodenbücher. „Wir hatten allerdings auch immer den Vorteil, dass wir seit dem Neubau 2008 personell schon sehr nah an den Zahlen liegen, die von uns jetzt erwartet werden.“ Zudem entwickele sich das Duisburger Karstadt-Haus sehr positiv.

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Flexiblere Struktur gefordert

Für einen uneingeschränkten Jubel gibt es laut der Betriebsrats-Chefin allerdings keinen Grund. So liege der Interessensausgleich schriftlich noch nicht vor und außerdem müsse das Stammpersonal künftig zusätzliche Aufgaben übernehmen. Eine Fremdfirma, die bislang das Warenversorgungsteam gestellt hat, um zum Beispiel die Ware entgegen zu nehmen, sei bereits vor Weihnachten von ihren Aufgaben entbunden worden.

Auch müssen Stammkräfte des Hauses, so Rodenbücher, künftig als Kassierer arbeiten. Die Mitarbeiter eines weiteren externen Unternehmen, machen diesen Job laut der Betriebsrats-Chefin nur noch bis Ende März.

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Betriebsrat lehnt 40-Stunden-Woche ab

„Idealweise müsste es dafür Neueinstellungen geben, aber da sehe ich derzeit keine Chance“, so Rodenbücher. „Wenn aber das Stammpersonal diese Aufgaben auch noch übernimmt, wird das zwangsläufig zu Lasten der Kundenbetreuung gehen. Dabei leben wir doch vom Kunden.“ Zu allem Überfluss müssten die Angestellten in diesem Drei-Säulen-Modell künftig entweder im Warenversorgungsteam, als Kassierer oder Verkäufer arbeiten. „Das ist eine zu starre Struktur. Wir fordern, dass die Mitarbeiter flexibler und je nach Bedarf eingesetzt werden“, stellt die Betriebsrats-Chefin klar.

Ein großes Ziel sei es angesichts derzeit eingefrorener Gehälter nun aber vor allem, die Tarifverhandlungen zu einem guten Ende zu führen. „Angeblich ist eine 40-Stunden-Woche in der Diskussion“, so Rodenbücher. „Das wird es mit uns auf keinen Fall geben.“