Duisburg. Die 13 selbständigen Unternehmen der Duisburger Diankonie stellen ihr erstes Jahrbuch vor. Bildung, Altenhilfe und Flüchtlingsarbeit sind Schwerpunkte, die aktuelle Fragen aufwerfen.

In der Diakonischen Konferenz Duisburg beraten die 13 diakonischen Unternehmen in Duisburg über grundsätzliche Fragen der evangelischen Wohlfahrtspflege in der Stadt und verständigen sich über ihre gemeinsamen sozialpolitischen Belange und Interessen. Erstmals hat der in der rheinischen Landeskirche einmalige Zusammenschluss nun ein gemeinsames Jahrbuch herausgegeben, das Superintendent Armin Schneider und Stephan Kiepe-Fahrenholz als Geschäftsführer der Diakonie mit den rechtlich selbstständigen Unternehmen vorstellten. „Wir wollen damit ein Schlaglicht auf alle Einrichtungen werfen“, so Kiepe-Fahrenholz.

Zuwanderung

Die EU-Binnenzuwanderung, Schwerpunkt Rumänien und Bulgarien, bringt auch die Dienste der Diakonie an ihre Grenzen. Dank enger Begleitung in einem Projekt der Diakonie-West gelinge die Integration der in Rheinhausen verbliebenen Menschen mittlerweile gut. „Die Probleme verlagern sich aber zunehmend in den Duisburger Norden“, berichtet Sieghard Schilling. „Die Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft mit Mischwohnen können wir vergessen“, so der Geschäftsführer Diakoniewerks. „Das erfordert viel mehr Zeit, Mittel und Fachwissen. Nur mit Ehrenamt geht das nicht.“ Das alles, glaubt Schilling, „bringt nichts, wenn die Stadtgesellschaft nicht sagt: Wir heißen die Menschen willkommen.“

Arbeit und Ausbildung

Mit bis zu 200 Ausbildungsplätzen in ihren Werkstätten bleibt die Diakonie wichtiger Akteur in der Bildungslandschaft der Stadt. Die Kürzung der Mittel treffe die Arbeit „hammerhart“, berichtet die Konferenz. „Duisburg hat die gleichen Probleme wie vor 30 Jahren. Immer mehr Jugendliche werden abgehängt, in der Politik ist das kein Thema.“

Altenhilfe/Sozialstationen

Die Schaffung von bezahlbarem barrierefreien Wohnraum in der Stadt, mahnt Hartfried Toennessen vom Christophoruswerk. „Die Zahl der Menschen, die ambulant versorgt werden könnten, ist ausbaufähig.“ Für Bauträger, die etwa Immobilien für Senioren-Wohnprojekte errichten, sei der Markt in Duisburg nicht lukrativ genug, vermutet Jutta Schilling von der Ev. Sozialstation.