Duisburg. .

Wie kann man die Stadt als Wirtschafts-Standort voranbringen und für die Zukunft wappnen? Das sind Fragen, mit denen sich die Niederheinische IHK, der Unternehmerverband, die Stadt und Vertreter von Unternehmen beschäftigen – und dafür in den nächsten zwei Jahren einen „Masterplan Wirtschaft“ erstellen wollen. Startschuss für die Initiative war am Freitag, als sich der Masterplan-Lenkungsausschuss (50 Mitglieder) zum ersten Mal traf. Dabei bildete dieser fünf Arbeitsgruppen zu den Themen Image und internationales Profil, Familie, Bildung und Technologie, Gründung und Mittelstand sowie Infrastruktur, Umwelt und Energie. Die Gruppen werden nun ein Handlungskonzept für ihr jeweiliges Feld erstellen. Dabei sollen auch schnell Taten folgen. „Wir wollen den Zeitplan durchziehen und nicht ewig quatschen“, sagte Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. So sollen die Arbeitsgruppen, in denen Vertreter der Wirtschaft und der Stadt sitzen, bereits „kurz nach den Osterferien“ wieder tagen und loslegen. Wichtig für Dietzfelbinger ist aber nicht nur, dass wirtschaftliche Konzepte erstellt werden. „Wir wollen auch ein gemeinsames Bewusstsein für die Stadt schaffen und die Vorteile Duisburgs stärken“, erläuterte er. Als Beispiele nannte er Duisburg als Logistikdrehscheibe und als Oberzentrum am Niederrhein. Wie wichtig der Masterplan auch für die Stadt ist, zeigte sich daran, das bei dem Treffen gestern auch Oberbürgermeister Sören Link und der ganze Verwaltungsvorstand anwesend waren.

Trotz aller Einvernehmlichkeit wird es aber noch so manches dicke Brett zu bohren geben. Etwa bei neuen Gewerbeflächen. „Da muss die Stadt Bürgerinteressen abwägen. Auch das Thema Gewerbesteuer wird nicht von heute auf morgen zu lösen sein“, meinte Dietzfelbinger. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass der Masterplan schon bald Früchte trägt und Chancen in sich birgt: „Wir müssen uns als noch mehr als Oberzentrum begreifen und dies auch ins Umland tragen.“ So könne sich Duisburg als preiswertere Wohnalternative zu Düsseldorf profilieren und durch günstigere Mieten auch Firmen anlocken. Dabei werde aber eine Rolle spielen, wie familienfreundlich sich die Stadt und die Unternehmen zeigen und eine flächendeckende Kinderbetreuung oder auch flexible Arbeitszeiten für Eltern gewährleisten.