Die Sana Kliniken AG übernimmt das städtische Klinikum und kooperiert künftig mit der BG Unfallklinik. Die gab am Freitag Einzelheiten bekannt.

Die BG Unfallklinik wird 15 bis 20 Millionen Euro in den Ausbau ihrer chirurgischen Abteilung investieren. Außerdem entsteht ein Neubau für die Neurochirurgie, die ebenfalls auf dem BG-Gelände neu errichtet wird. Sie wird betrieben von der Sana Kliniken AG, die das städtische Klinikum am Kalkweg komplett übernehmen soll (WAZ berichtete). Ob Sana selbst auf dem BGU-Gelände baut oder aber Mieter eines von der Unfallklinik errichteten Gebäudes wird, ist noch nicht entschieden. Mitarbeiter aus der Chirurgie des Klinikums werden wohl zur BGU wechseln, die Neurochirurgen des Buchholzer Hauses, die bisher schon mit dem städtischen Klinikum kooperierten, sollen BG-Angestellte bleiben.

Künftig für alle Patienten offen

Diese Einzelheiten der mit der Stadt und der Sana AG verhandelten Übernahmelösung teilten am Freitag BGU-Geschäftsführer Ralf Wenzel und Reinhard Nieper, Geschäftsführer der Klinikverbundes der gesetzlichen Unfallversicherung (KUV), den 700 BGU-Mitarbeitern in einer Betriebsversammlung mit. Die Belegschaft habe die Nachricht positiv aufgenommen, berichtet Ralf Wenzel, es gebe „eine hohe Erwartungshaltung, dass diese strategische Entscheidung bald umgesetzt wird“. Das solle nun „so schnell wie möglich“ erfolgen.

Die Komplettübernahme des Klinikums sei in den vielen Gespräch mit Sana und Stadt nicht primäres Ziel gewesen, so Nieper, Verhandlungsführer als Vertreter des Dachverbandes der BG-Kliniken. Damit wären der Unfallklinik medizinische Bereiche zugewachsen, „die nicht unsere Kernkompetenz sind“.

„Wir wollen die BGU so aufstellen, dass sie dem Anspruch auf Spitzenmedizin gerecht wird.“ Das gelinge durch die Kooperation: Das Haus vereint künftig Spitzenkompetenz in der Unfall-, Hand- und plastischen sowie der orthopädischen Chirurgie unter seinem Dach. Außerdem bleibt weiterhin die Versorgung von Patienten mit schweren Brand-, Schädel-Hirn- und Rückenmark-Verletzungen. Die können künftig auch auf die Kompetenz des neurologischen Zentrums zählen, das in der Nachbarschaft entsteht.

Er sei „sehr zuversichtlich“, so Nieper, dass die Kostenträger diese Vereinbarung mit einer Änderung im Krankenhausplan genehmigen. Das bedeutet auch: Die Unfallklinik steht nicht nur Notfällen und BG-Patienten, sondern allen Duisburgern offen.