Der Name der jungen finnischen Dirigentin Eva Ollikainen erscheint immer häufiger auf den Programmzetteln der internationalen Orchester-Elite. Nun debütiert die mehrfach preisgekrönte Musikerin auch in Duisburg – im Rahmen des 7. Philharmonischen Konzertes am heutigen Mittwoch sowie am morgigen Donnerstag – jeweils um 20 Uhr im Theater am Marientor.

Dirigentinnen haben es im Musikleben längst nicht mehr so schwer wie noch vor einigen Jahren. Gerade in Duisburg werden die Meisterinnen des Taktstocks immer wieder mit offenen Armen empfangen. So konnten Anu Tali, Karen Kamensek und Shi-Yeon Sung hier in den vergangenen Jahren große Erfolge verbuchen. Mit Eva Ollikainen setzt eine markante, profilstarke Künstlerpersönlichkeit diese illustre Reihe fort.

Zahlreiche Preise abgeräumt

Die 1982 geborene Dirigentin profitierte vom beispielhaften finnischen Ausbildungssystem: Ihr Studium der Orchesterleitung begann sie bereits mit zwölf Jahren. Als sie die Sibelius-Akademie in Helsinki mit Diplomen in Klavier und Dirigieren verließ, war sie gerade mal 20 Jahre alt – und bereit, die Gipfel der Musikwelt zu stürmen. Bereits im folgenden Jahr gewann sie den prestigeträchtigen Jorma Panula Dirigierwettbewerb, was ihr die Gelegenheit gab, mit dem London Symphony Orchestra unter Kurt Masur und dem Philharmonia Orchestra unter Christoph von Dohnanyi zu arbeiten. 2006 führte Ollikainens Weg nach Tanglewood, die legendäre Talentschmiede des Boston Symphony Orchestra, wo sie von Publikum und Presse gefeiert wurde.

Bald konnte Eva Ollikainen ihren Wirkungskreis entscheidend ausweiten – so arbeitete sie in den letzten Jahren mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Brussels Philharmonic und dem Deutschen Symphonieorchester Berlin. An der Sächsischen Staatsoper Dresden leitete sie eine Produktion von Tschaikowskys Ballett „Der Nussknacker“.

In Duisburg stellt Eva Ollikainen zunächst das schillernde Orchesterwerk „Ad Astra“ ihres Landsmannes Ville Matvejeff vor – nach Ansicht der finnischen Tageszeitung Helsingin Sanomat „der finnische Orchesterhit des 21. Jahrhunderts“. VilleMatvejeff, der auch als Pianist, Dirigent und Sänger erfolgreich ist, komponierte das Stück mit gerade mal 22 Jahren.

Sternengreifende Jugendwerke

In den Solopartien dieses geschmeidigen, melodisch blühenden Werkes sind Mitglieder der Duisburger Philharmoniker zu erleben. Mehr Erdenschwere als diese sternengreifenden Jugendwerke zeigt Jean Sibelius’ Sinfonie Nr. 2, deren hymnisch flutender Klangstrom das attraktive Konzert beendet.