Die Bühne des Theaters am Marientor verwandelt sich in einen verwunschenen Zauberwald: Die kleinen und großen Darsteller der Tanzwerkstatt von Ulla Weltike führten mit Schauspiel und Tanz den Kinderbuch-Klassiker „Ronja Räubertochter“ auf.

„In der Nacht als Ronja, die Tochter von Lovis und Mattis, geboren wurde, gab es einen Donnerknall und die uralte Mattisburg hoch oben auf dem Mattisberg war geborsten.“ So beginnt die Einleitung des Stückes. Als Ronja das erste Mal die Burg verlassen durfte, bemerkte sie, dass auf der anderen Seite des neu entstandenen „Höllenschlundes“ ein weiteres Kind wohnte. Birk, ein Junge der unter den Räubern der Borka-Sippe aufwächst, war genauso alt wie Ronja. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurden die zwei Kleinen gute Freunde, ganz zum Unmut ihrer Väter. Gegen den Wunsch ihrer Eltern beschlossen die Freunde lieber alleine im Wald zu leben, als getrennt bei ihren Familien.

Die neunjährigen Hauptdarsteller Nazli Usta (Ronja) und Max Albrecht (Birk), begaben sich damit auf ein wilde und gefährliche Reise zwischen Graugnomen, Wilddruden und Rumpelwichten. Dargestellt wurden diese von allen 250 Tänzern der Tanzwerkstatt von Ulla Weltike. Die Kinder tanzten zu verschiedensten Musikstilen. Von Hip-Hop über langsam melancholische Melodien, erklangen auch moderne Hits aus den Charts. Die Choreographien spiegelten wider, was Birk und Ronja empfanden, als sie sich alleine durch den Wald schlugen. Zum Beispiel, wenn die bedrohlichen Schreie der Graugnome, gespielt von den „Wilden Kerlen“, erklingen oder die verträumten Füchse der Vorstufen-Kurse. Auch gefährliche Hexen oder bunte Blumen- und Blätterkinder machten vor den zwei Ausreißern nicht Halt. Leichtfüßig gleiteten zwischendurch weiße und schwarze Ballerinas durch Sternennächte und den Frühling.

Als am Ende der Aufführung alle Darsteller zu einem großen Baum zusammenwuchsen und Ronjas und Birks Hände sich entgegen der Fehde zwischen ihren Familien berührten, zeigte sich der Kern der Geschichte – eine Erzählung voller Nächstenliebe und Mut.