Innenstadt. .

Die Deutschen werden wieder häuslicher. „Cocooning“ heißt der Trend, es sich zu Hause schön zu machen. Bei „Blennemann“, eines der wenigen innerstädtischen Möbelhäuser in Duisburg, gibt’s die passenden Objekte. Hochwertige Sofas, Tische, Stühle, Betten sowie die passenden Accessoires. Die Möbel haben hier keine Namen. Zu Blennemann kommen Leute, die nicht mehr selbst schrauben wollen, sondern sich die Schrankwand aufbauen lassen. Seit 35 Jahren ist das Bochumer Familienunternehmen in Duisburg präsent. Den Betrieb gibt es bereits seit 129 Jahren.

„Der Trend kippt gerade, auch junge Leute achten auf Qualität und wollen sich individuell einrichten“, erklärt Inhaber Peter Blennemann, der das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Ralf führt. Angst vor neuen Möbelhäusern, die sich in Duisburg ansiedeln wollen, hat er deshalb nicht. „Wir haben unsere Nische gefunden. Unsere Kunden kommen auch aus Düsseldorf und vom Niederrhein gezielt zu uns.“ Als Blennemann vor 35 Jahren einen neuen Standort außerhalb Bochums eröffnen wollte, entschieden sie sich für Duisburg, weil die Familie das Entwicklungspotenzial sahen. Dabei wurden sie gewarnt: In Duisburg könne man noch nicht mal frische Petersilie kaufen. Die Zweifler behielten zum Glück kein Recht, Peter Blennemann ist zufrieden. Es entstanden neue Wohnquartiere.

Bei Neubauten arbeitet das Fachgeschäft direkt mit Architekten zusammen. „Wir verkaufen keine Möbel, sondern Wohlfühl-Atmosphäre.“ Die Kunden seien unterschiedlich. Der eine suche sich erst eine neue Couch aus, wenn die alte durchgesessen sei. Der andere, weil das Wohnzimmer neu gestaltet werden solle. Bei Bedarf kommen die Mitarbeiter, darunter auch Innenarchitekten, nach Hause. Sie messen aus und geben Tipps. Viele informieren sich vor der Anschaffung im Internet. „Die meisten kommen trotzdem vorbei und wollen sich den Stuhl anschauen.“

Im Untergeschoss befindet sich die Bettenabteilung. Ausladene Gemächer sind es, mit dicken Matratzen – Boxspringmodelle von französischen und englischen Herstellern. „Das sind typische Hotelbetten. Vieler unserer Kunden sind oft unterwegs, schlafen dann in diesen Betten und wollen sie auch zu Hause haben“, nennt Blennemann ein Beispiel.

Auf den 2500 Quadratmetern finden sich vor allem Klassiker. Viele Ausstellungsstücke können individuell zusammengestellt werden. Oft werden die Stücke von Manufakturen in Europa gefertigt. Mit individuellen Möbeln ging es auch damals los. Ur-Großvater Gustav Blennemann war Steiger, fertigte unter Tage die Stempel – und machte sich mit einer Schreinerei selbstständig. Schon nach kurzer Zeit eröffnete er neben der Werkstatt ein Geschäft. „Wir sind einer der wenigen Familienbetriebe“, sagt Peter Blennemann nicht ohne Solz. Er gehört zur vierten Generation. Die fünfte steht bereit.