Duisburg. Der Verkauf des Theater am Marientor in Duisburg steht vor dem Verkauf. Notartermin mit dem Musical-Betreiber aus Düsseldorf ist bereits vereinbart.

Das Theater am Marientor (TaM) soll noch vor den Karnevalstagen verkauft werden. Das bestätigte Gebag-Chef Bernd Wortmeyer der NRZ. Ein entsprechender Notartermin für die Vertragsunterzeichnung mit dem Käufer, der „Mehr! Entertainment“-Gruppe aus Düsseldorf, sei bereits vereinbart.

Es ist der zweite Anlauf für den Vertragsabschluss, der überraschend am Ende des vergangenen Jahres gescheitert war. Der Düsseldorfer Musical-Betreiber hatte den verabredeten Termin platzen lassen, weil noch eine notwendige Unterlage fehlte. Für Diskussionen hatte in der Folge ein höheres Konkurrenzangebot gesorgt: Musical-Produzent Wolfgang DeMarco, der seit Jahren das Theater kaufen will, hat mit der Autark-Holding aus Dortmund als Finanzierer 3,1 Millionen Euro geboten. Wie aus Schreiben an die Gebag-Tochter DBV als Eigentümerin hervorgeht, will die Autark Holding bereits einen Kapitalnachweis vorgelegt haben. „Das ist definitiv falsch“, sagt Gebag-Chef Wortmeyer.

"Wollen das Theater nicht verramschen"

Das Dortmunder Unternehmen versucht mit diversen Schreiben Druck auf die DBV und ihren Aufsichtsrat auszuüben, drängt auf eine Sondersitzung, damit sich die Politik mit dem Angebot beschäftigt. Das könne man aber auch als „Störfeuer“ werten, sagte ein Aufsichtsrat der NRZ. Immer wenn man in Verkaufsverhandlungen stecke, lande kurz vor Schluss wie aus dem Nichts wieder ein Konkurrenzangebot auf dem Tisch. „Das Geschäftsgebahren spricht ja für sich.“

Zuletzt hatte die Fraktion Junges Duisburg/DAL, mit einem Sitz im Aufsichtsrat vertreten,  per Pressemitteilung eine Sondersitzung eingefordert, um „Transparenz und Klarheit über die Faktenlage“ zu schaffen.

Die Sitzung hätte es vor Vertragsunterzeichnung ohnehin noch gegeben, sagte Wortmeyer. Dabei würde auch das Konkurrenzangebot beleuchtet. „Wir arbeiten in dieser Sache ganz seriös, prüfen sorgfältig und werden alle informieren. Wir brechen hier nichts übers Knie und wollen das Theater auch nicht verramschen“, sagte Wortmeyer. Es gehe vielmehr darum, einen Käufer mit einer sinnvollen Nutzung zu finden, die auch der Stadt zugute kommt. Und die Wahrscheinlichkeit, dass dies mit dem Düsseldorfer Musical-Betreiber gelingt, sei laut Wortmeyer „sehr groß“.