Der Großbrand in einer Lagerhalle an der Dieselstraße in Rheinhausen Freitagnacht mit einem erst Stunden später entdeckten Asbestniederschlag hat den Ortsteil in einen Ausnahmezustand versetzt. Noch am Sonntag dauerten die aufwendigen Reinigungsarbeiten durch eine Spezialfirma in dem Gewerbegebiet rund um die Asterlager Straße an. Sie müssen heute fortgeführt werden. Die Stadt hatte Asbestalarm ausgelöst und den Krisenstab einberufen.

Das Feuer war gegen 3.30 Uhr ausgebrochen. In einem Großeinsatz rückte die Feuerwehr mit mehreren Löschzügen und 180 Kräften zu der Lagerhalle aus, in der bereits überall die meterhohen Flammen wüteten. Eine Rauchwolke zog über den Rhein Richtung Innenstadt. Als die Feuerwehr das Feuer gegen halb acht am Samstagmorgen unter Kontrolle hatte, fanden Fachleute des Landesumweltamtes in dem Brandschutt der völlig niedergebrannten Lagerhalle verkohlte Asbestteile aus der Dach-Konstruktion. Aus dem nächtlichen Löscheinsatz wurde damit ein 30-stündiger Asbest-Großeinsatz, der Rettungskräfte, Stadt und betroffenen Anwohner in Atem hielt. Auch die Asche, die im direkten Umfeld auf Autos und Straßen, in Gärten, auf Spiel- und Sportplätze landete, enthielt Asbestrückstände. Bis zu handtellergroße Stücke gingen in der Umgebung nieder.

Um den Asbeststaub nicht weiter im Stadtgebiet zu verteilen, sperrten Polizei und Ordnungsamt umgehend in einem Umkreis von 500 Metern Straßen und Parkplätze. Betroffen war auch das Einkaufszentrum in dem Gewerbegebiet. Jedes durchfahrende Auto musste abgespritzt und gereinigt werden. Rund 700 Fahrzeuge passierten am Samstag die Asbestschleusen an der Asterlager Straße und an der Hochstraße. Außerdem spritzten die Feuerwehrmänner, die Atemschutzgeräte trugen, Straßen und öffentliche Flächen ab, auch parkende Fahrzeuge bekamen eine reinigende Dusche. Am frühen Abend war der Einsatz für die Feuerwehrleute dann endlich beendet, die Straßensperren wurden aufgehoben. Am Sonntag rückte eine Spezialfirma für die weiteren Reinigungsarbeiten an.

Nach Angaben der Stadt ist der Aufenthalt im Freien nicht gefährlich. Solange die Asbestrückstände nicht berührt oder bewegt werden, „besteht keine Gefahr, die Stoffe gasen nicht aus“, so der Krisenstab. Allerdings sollten Gärten, Spiel- und Sportplätze vorsorglich nicht betreten werden. Die Brandursache ist noch ungeklärt.