Duisburg. Die Prinzengarde hatte zu ihrer Traditionsveranstaltung ins Stadttheater eingeladen. Der niveauvolle Abend war wieder ausverkauft.

Karneval auf höchstem Niveau bot die Prinzengarde am Samstag im bis auf den letzten Platz gefüllten Stadttheater. Auch wenn die Traditionsveranstaltung des Duisburger Karnevals seit 2012 aus rechtlichen Gründen nicht mehr „Das lachende Opernhaus“ heißen darf, tut das der Beliebtheit der Prunksitzung keinen Abbruch. Weit über 1000 närrisch gestimmte Gäste erfreuten sich an einem Programm, bei dem sich ein Highlight an das nächste reihte.

Das war schon ein beeindruckendes Bild, als sich der Vorhang hob und sich die Akteure der Prinzengarde in ihren schmucken Uniformen den festlich bis bunt gekleideten Narren präsentierten, musikalisch begleitet vom regimentseigenen Stabsmusikzug. Sitzungspräsident Alexander Graf von Schwerin, der angenehm unaufgeregt und gewohnt souverän durch die immerhin mehr als vierstündige Sitzung führte, freute sich, direkt zu Beginn mit der überaus putzigen Mini-Tanzgarde zu dokumentieren, dass es bei der Prinzengarde an karnevalistischem Nachwuchs nicht mangelt. Das Tanzpaar der Prinzengarde, Lisa Jungbluth und Chris Lausberg sowie „Mariechen“ Vanessa Rode bewiesen mit ihren Auftritten ebenfalls die hohe Qualität der „Eigengewächse“.

Herzen im Sturm erobert

Auch wenn man mit Rockern in Duisburg nicht die besten Erfahrungen gemacht hat, eroberte „Manni“, der seine „Harley“ offensichtlich vor dem Theater geparkt hatte, die Herzen der Duisburger im Sturm. Er ist aber auch ein echt sympathischer Vertreter seiner Zunft, der verriet, sich kürzlich „auf die Schnauze gelegt“ zu haben, weil es ein unglückliches Zusammentreffen von Aquaplaning und Aquavit gab.

Für „kölsche Tön“ sorgten die „3 Colonias“ mit ihrem jecken Musik- und Comedy-Mix. Geradezu romantisch und anrührend wurde es, als die Tanzgruppe „Kölsch Hännes’che“ die Besucher ins „alte Köln“ entführte. Zu Liedern von Willi Ostermann wurden die zahlreichen Kölner Originale wie Tünnes und Schäl, Hännesche und Bärbelche, Schmitzens Billa und viele andere wieder lebendig. Dieser wunderschöne und farbenfrohe Auftritt war so ganz nach dem Geschmack des Publikums, wie die begeisterte Reaktion zeigte.

José Carreras-Parodie gezeigt

Als „echter Hammer“ erwies sich Comedian Jörg Hammerschmidt; der Parodist und Stimmenimitator Angela Merkel, Gerhard Schröder, Franz Beckenbauer und Udo Lindenberg im Minutentakt auf die Bühne. Dass Hammerschmidt auch ein hervorragender Tenor ist, zeigte er bei seiner José Carreras-Parodie. „Tante Luise Herr Kurt“ boten Comedy-Akrobatik, und die Showtanz-Truppe „Calypso“ bewies mit ihrer atemberaubenden Performance „Emergency Call“, warum sie Show-Tanz-Weltmeister sind. Traditionell karnevalistisch ging es noch mal zu, als Prinz Thomas I. Einzug hielt.