Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. In NRW war jeder Erwerbstätige in 2013 durchschnittlich 1,1 Tage mit dieser Diagnose krankgeschrieben – Duisburg liegt mit 1,6 Tagen deutlich über diesem Wert. Auffallend sind erhebliche regionalen Unterschiede zwischen dem Ruhrgebiet und dem ländlichen Raum: Während die Herforder nur 0,72 Tage arbeitsunfähig waren, lag die Quote in Gelsenkirchen mit 1,65 Tagen mehr als doppelt so hoch. Das teilte die Techniker Krankenkasse (TK) heute auf Basis ihres aktuellen Depressionsatlas mit.
Statistisch gesehen waren 2013 zwar nur 1,6 von 100 Erwerbstätigen von einer depressionsbedingten Krankschreibung betroffen. Diese dauerte aber im Schnitt 64 Tage und damit etwa viermal so lange wie eine durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit (15 Tage). Knapp 108 Euro je Erwerbsperson kosten Arbeitsausfälle bei Depressionen. Hochgerechnet auf 8,07 Millionen Arbeitnehmer in NRW sind das über 870 Millionen Euro Verluste für die Wirtschaft. Hinzu kommen der Aufwand für die Behandlung und das Krankengeld.
Die meisten Fehlzeiten gibt es bei Beschäftigten in Call-Centern sowie in der Altenpflege, die wenigsten bei Mitarbeitern in der Softwareentwicklung oder in der Hochschullehre.