Duisburg. Einem rechten Netzwerk ist es offenbar gelungen, Tausende Kundendaten des Punk-Internetversenders “Impact“ aus Duisburg zu stehlen und zu veröffentlichen.
Das in der Punkszene aktive Platten- und Versand-Label "Impact" wurde offenbar Opfer eines rechten Hackerangriffs. Den Tätern ist es gelungen, in die Datenbank des in Duisburg-Friemersheim ansässigen Online-Händlers einzudringen und Tausende Kundendaten zu stehlen. Hunderte Namen und Adressen von Kunden wurden bereits am Dienstag im Netz veröffentlicht.
In einer mit Hakenkreuzen gespickten Nachricht im Netz drohen die Hacker insgesamt 50.000 Namen, Adressen, Telefonnummern und Mail-Adressen zu veröffentlichen. Gezeichnet ist die Nachricht vom "Nationalen Widerstand". Dabei handelt es sich nach Aussage der Duisburger Polizei wohl um eine Gruppe aus Brandenburg. Eine Strafanzeige wegen Computersabotage liegt der Polizei bereits seit dem 20. Januar vor, bestätigte Polizeisprecher Ramon van der Maat auf Nachfrage. Derzeit werde geprüft, ob die Zuständigkeit für den Fall an die Behörden in Brandenburg fällt.
Rechter Hackerangriff als Racheakt
Die Täter wollen sich mit der Veröffentlichung der Kundendaten offenbar an der linken Szene rächen. In der von den Hackern im Internet veröffentlichten Nachricht heißt es: "Da ihr [...] immer wieder Angriffe auf unsere Shops und unsere Seiten unternehmt und anschließend die Daten online stellt, dachten wir uns, wir drehen den Spieß mal um." 40.000 Namen und Adressen seien demnach bereits veröffentlicht. Weitere 10.000 Daten sollen veröffentlicht werden, wenn es weitere Hackerangriffe "linksgerichteten Ursprungs auf nationale Adressen" gibt.
Die Verantwortlichen von "Impact" erklären auf ihrer Facebook-Seite, dass der Online-Shop sofort nach dem Hackerangriff abgeschaltet wurde, es den Angreifern dennoch gelungen sei, Kundendaten zu stehlen. "Glücklicherweise handelt es sich dabei nicht um Bank- oder Kreditkartendaten. Diese sind auf externen Systemen der Zahlungsanbieter gesichert. Es sind daher nur Adressdaten gestohlen worden. "Das ist natürlich auch scheiße, aber es hätte noch schlimmer kommen können", heißt es in dem Post weiter.
"Impact" gibt Betroffenen Tipps
"Impact rät seinen Kunden ihre Passwörter zu ändern, falls sie diese auch in anderen Shops oder Communities nutzen und betont: "Es ist uns wichtig darauf hinzuweisen, dass wir einen hohen Sicherheitsstandard bei dem Schutz der Daten angesetzt haben und der Angriff entsprechend aufwändig geführt wurde." Gegenmaßnahmen zum Schutz vor künftigen Hackerangriffen seien aber getroffen.
Außerdem sollten Betroffene, deren Namen und Adressen veröffentlicht wurden, "Ruhe bewahren". Die "rechten Strukturen" wollten vor allem eines erreichen: Angst schüren. "Diese Genugtuung sollten wir ihnen nicht geben", schreibt "Impact". Dennoch raten die Betreiber des Punk-Stores: "Seid in den nächsten Tagen vorsichtig und informiert möglicherweise auch betroffene Freunde und Bekannte über die Situation."