Eine gute Nachricht für alle Nutzer von Bus und Bahn: Die Duisburger Verkehrs-Gesellschaft (DVG) wird Fahrgästen weiterhin den Begleitservice anbieten. Das Angebot, bei dem Menschen mit eingeschränkter Mobilität kostenlos Hilfe und Begleitung von Servicekräften auf ihren innerstädtischen ÖPNV-Reisen bekommen, stand vor dem Aus.
Im Herbst 2014 war das Programm „Bürgerarbeit“ der Agentur für Arbeit ausgelaufen. Hierüber wurden die bisherigen Begleitkräfte finanziert. Nun wird die DVG den Service mit eigenem Personal stemmen. Und der Bedarf ist da. „Wir haben seit der Einführung in 2009 bis heute 15 809 Begleitungen durchgeführt“, sagte Peter Scharping, der Sachgebietsleiter der DVG für den Servicebereich, gestern der WAZ.
Etwa 25 DVG-Mitarbeiter, die bislang schon im Bereich Service gearbeitet haben, werden mit dem Begleitservice künftig eine zusätzliche Aufgabe übernehmen. Bislang versorgten sie Fahrgäste an Haltestellen mit Infos, fuhren zum Präsenzzeigen in Bussen und Bahnen mit und halfen älteren Damen und Herren auf Wunsch auch gern beim Ein- und Ausstieg.
Nun also zusätzlich der Begleitservice: Hierbei können Menschen, die nicht mehr so gut in der Lage sind, allein zu reisen, über eine Hotline (0203/604 45 85, werktags von 8 bis 14 Uhr) einen Termin vereinbaren. Das muss mindestens einen Tag vor dem geplanten Reiseantritt geschehen. Eine Begleitservice-Kraft holt Hilfesuchende auf Wunsch an der Haustür ab, geht mit zu Bus oder Bahn, und begleitet sie zum Zielort. Viele wollen zum Arzt, zum Amt oder zum Einkaufen.
„Für viele ist das aber auch die einzige Möglichkeit, um Aktivitäten außerhalb der Wohnung zu unternehmen“, weiß Scharping. Eine Streichung des Begleitservice hätte daher ebenso drastische wie negative Auswirkungen auf das Freizeitverhalten vieler älterer und gehandicapter Bürger gehabt.
„Derzeit werden unsere Kräfte für ihre neue Aufgabe geschult“, so Scharping. Dazu gehört neben einer Ausbildung zum Ersthelfer auch ein Kurs in Deeskalation sowie alles rund um Tickets und Fahrpläne. Zwei Drittel der Helfer sind Männer, ein Drittel Frauen – das Gros ist zwischen 30 und 50 Jahre alt.
Der Begleitservice selbst ist zwar kostenlos, wer diesen aber anfordert, muss aber natürlich vor Fahrtantritt ein gültiges Ticket erwerben. Frühester Reisebeginn ist morgens um 7.30 Uhr, das Angebot endet gegen 19 Uhr. „Wir haben derzeit etwa 180 Stammkunden“, so Scharping. Die Stoßzeiten, zu denen die größte Nachfrage herrscht, liegen zwischen 9 und 11 Uhr bzw. 14 und 16 Uhr. Allein in 2014 gab es 3347 Begleitungen. Darunter war laut Scharping sogar eine 100-jährige Dame. Und auch sie bleibt nun mobil – dem aufrechterhaltenen Begleitservice-Angebot sei Dank.