Die Wirtschaftsjunioren sehen in der anti-islamistischen Pegida-Bewegung eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Wir brauchen eine Willkommenskultur gegenüber Einwanderern und müssen ein klares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen“, betont Daniel Senf, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren (WJ) Deutschland. Und: „Aufgrund des demografischen Wandels sind wir auf die Unterstützung von Fachkräften aus dem Ausland angewiesen. Anstatt einzelne Herkunftsländer, Kulturen oder Religionen zu verunglimpfen, sollten wir für ein offenes und buntes Deutschland werben.“

Auch der Sprecher des Vorstands der Duisburger Wirtschaftsjunioren, Thorsten Frieske, unterstützt die Forderung: „In Duisburg wie in vielen anderen Städten Nordrhein-Westfalens gestalten schon seit Jahrzehnten Menschen unterschiedlichster Herkunft die gemeinsame Zukunft. Unsere Mitglieder sind selbst ein Zeichen dafür und können sich in ihren Unternehmen auf Mitarbeiter verlassen, die ihre vielfältigen kulturellen Erfahrungen in den Arbeitsprozess einbringen. Vorurteile helfen niemandem, nur im offenen Dialog kann man Vieles erreichen.“

Besonders stark ist Pegida in Sachsen. Dazu der WJ-Bundesvorsitzende Daniel Senf, der in Dresden unter anderem zwei Sprachschulen betreibt: „Ich finde es beschämend, dass sich meine Heimatstadt Dresden der Welt so präsentiert. Weltoffenheit und Internationalität sind nicht nur in meiner Branche unerlässlich. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir eine Kultur des Miteinanders.“ Gerade in Sachsen mit einem Anteil von nur etwa 0,1 Prozent Muslimen an der Gesamtbevölkerung wirke die Angst vor einer Islamisierung abstrus.

Als junge Unternehmer und Führungskräfte seien die Wirtschaftsjunioren vom Fachkräftemangel in Deutschland besonders betroffen. „Von Überfremdung kann hier keine Rede sein. Um langfristig Wachstum und Wohlstand zu sichern, sind wir auf Zuwanderung angewiesen. Das muss in unserer Gesellschaft noch besser vermittelt werden“, macht Senf deutlich.

Die Wirtschaftsjunioren aus Duisburg und dem Kreis Wesel wurden 1953 gegründet. Sie wollen die Akzeptanz für unternehmerisches Handeln in der Region erhöhen und die Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik aktiv mitgestalten.