Duisburg. . Der Blick ist herrlich: Bis auf 38 Meter dreht das Riesenrad seine Passagiere und erlaubt eine einmalige Sicht über den Duisburger Weihnachtsmarkt.

Ganz oben, aus luftiger Höhe, ist es ein herrlicher Blick: Aus 38 Metern über die Dächer der Innenstadt zu schauen, von dort Blicke und Gedanken in die Ferne schweifen zu lassen, das hat an den Tagen vor Weihnachten etwas Magisches. Für einige Minuten entflieht man dort dem hektischen Treiben am Boden. Auf dem Weihnachtsmarkt-Riesenrad an der Kuhstraße bietet sich zur Adventszeit stets der beste Blick auf die Duisburger City.

Alle Jahre wieder ist es der Hingucker auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt: das „Columbia Rad“. Es ist seit acht Jahren fester Bestandteil der Innenstand-Optik zur Festzeit. 26 Gondeln erheben sich über das Meer aus Glühwein-, Geschenk-, Süßigkeiten- und Wurstständen. Pro Gondel können bis zu sechs Leute den Blick auf das Lichterspiel zu ihren Füßen genießen. Sieben bis acht Minuten dauert der schwindelerregende Spaß in den offenen Kabinen, der „für jedes Alter etwas ist“, so Betreiber Michael Burghard.

Anekdötchen aus dem Leben der Schausteller

„Einmal stand eine 85-jährige Dame am Kassenhäuschen“, erinnert er sich an eine Anekdote aus seinem Leben als Schausteller. Die Seniorin fragte ihn, ob ihre Mutter mitfahren könnte. „Ich fragte noch mal nach: Ihre Mutter?!? Da sah ich Hintergrund eine noch ältere Dame stehen, die aber noch extrem fit aussah.“ Dies hätte ihn so erstaunt und fasziniert, dass er eine Freifahrt spendierte. „Bei uns geht es wie gesagt bis ins höchste Alter“, sagt er und lächelt.

Zwei Riesenräder betreibt Burghard. Das mit 48 Meter noch größere Exemplar steht derzeit in Hagen. „Das würde hier nicht hinpassen“, erklärt er. „Die Platzkapazitäten lasten wir hier komplett aus.“

Die Familie fasst mit an

Im Kassenhäuschen vor dem „kleinen“ Riesenrad sitzt Burghards Mutter Helga. Sie hilft ab und zu aus, wenn sie benötigt wird. „Ich bin eigentlich in Rente“, erzählt sie. Aber ihr macht es Spaß, ab und an mittendrin zu sein. Mit ihrem Mann betrieb sie zeitlebens eine Geisterbahn, fuhr von Kirmes zu Kirmes. Dort lernte die Familie Burghard vor 50 Jahren auch die Kleusers kennen. Eine schicksalhafte Begegnung, wie sich später zeigen sollte.

Die Kleusers führten damals die Riesenräder. Heute ist aus den befreundeten Familien eine richtige Familie geworden. Die Sprösslinge Michael Burghard und Susanne Kleuser sind gemeinsam auf den Kirmesplätzen aufgewachsen, haben sich später lieben gelernt, erzählt Mutter Burghard. Michael Burghard führt heute das Geschäft seines Schwiegervaters weiter und tourt durch ganz Deutschland, aber auch umliegenden Länder wie Polen oder Holland. Zu Weihnachten ist das Riesenrad aber traditionell in Duisburg. Zum Glück: Die schöne Aussicht möchte man nicht missen.