In Duisburg leben derzeit rund 10 000 Menschen aus Bulgarien und Rumänien, darunter 4000 Kinder und Jugendliche, die in der Regel nicht krankenversichert sind. Um auch für diese Kinder und Jugendliche eine medizinische Grundversorgung sicherzustellen, baut das Gesundheitsamt mit Kooperationspartnern das Gesundheitsnetz MediNet auf, das zunächst überwiegend von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes und der AWO-Integrations gGmbH abgedeckt wird, sich aber mittelfristig auf die ehrenamtliche Arbeit stützen soll.

Seit Juli 2014 stellt eine medizinische Sprechstunde in der Beratungsstelle ProHochfeld der AWO auf der Friedensstraße die Grundversorgung zunächst alle vierzehn Tage sicher. Unterstützung erhält MediNet nun durch den Lionsclub, der nicht nur einen Laptop zur Verfügung stellt, sondern auch medizinisches Personal aus den eigenen Reihen sowie weitere Sach- und Geldspenden zur Verfügung stellt. Die in Duisburg vertretenen sieben Lionsclubs haben sich auf die Fahne geschrieben, in Duisburg da zu helfen, wo insbesondere Kinder und Jugendliche Hilfe nötig haben.

Die ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzte mit kinderärztlicher Erfahrung werden zukünftig durch Gesundheitsmediatoren unterstützt, die vom Gesundheitsamt in allen wesentlichen Gesundheitsthemen geschult worden sind. Dadurch können sie eine qualifizierte Beratung in der Muttersprache der Zugewanderten anbieten. Eine Koordinierungsstelle sorgt dafür, dass sich nicht krankenversicherte Zuwandererfamilien in Begleitung von Betreuern in der Sprechstunde vorstellen. Nach dem Ergebnis einer ersten Auswertung der Sprechstunden standen bisher neben der Behandlung von Infekten vor allem Probleme der Zahngesundheit im Vordergrund.

MediNet sucht jetzt noch weitere Unterstützer, die an dem Netzwerk mitarbeiten. Angesprochen sind dabei alle medizinischen Berufsgruppen, vor allem aber auch Ärzte verschiedener Fachgruppen, die auf Zuweisung einzelne Kinder und Jugendliche in ihrer Praxis behandeln. Weiterhin gesucht werden Kinderärzte und in der Behandlung von Kindern erfahrene Ärzte, die bereit sind, einige Stunden im Monat ehrenamtlich die Sprechstunde am Mittwochnachmittag zu übernehmen.