Daniel Steiger ist ein echter Überflieger: Er erreichte 98 von 100 möglichen Punkten auf seinem Ausbildungsabschlusszeugnis als Fachpraktiker für Bürokommunikation. Damit ist er einer besten seines Fachs aus ganz Nordrhein-Westfalen. Im Kammerbezirk der IHK Niederrhein belegt er sogar den ersten Platz. Bei einer kleinen Feierstunde im Katholischen Stadthaus am Wieberplatz gratulierten ihm kürzlich seine Ausbilder und einige Klassenkameraden.

Ein solch hervorragendes Ergebnis war mit Blick auf den Lebenslauf des 23-Jährigen gar nicht zwingend vorherzusehen: Lange war der ehemalige Förderschüler eher schüchtern und zurückhaltend. Mit viel Einsatz und Motivation entwickelte er sich jedoch weiter – bis hin zum Vorzeigeazubi.

Außerdem erhielt er bei einem Förderprogramm durch die Duisburger Werkkiste und die Agentur für Arbeit viel Unterstützung. Mehr und mehr erwachten in ihm ungeahnte Qualitäten. Steiger entdeckte Energie und Selbstbewusstsein, Leistungs- und Lernbereitschaft. „Zu Beginn der Ausbildung vor drei Jahren stand noch ein andere junger Mann vor uns. Mit Unterstützung der Ausbilder ist Daniel Steiger offener geworden. Wir sind stolz auf ihn“, drückte Norbert Geier von der Werkkiste seine Freude aus.

Büroarbeit macht ihm Spaß

Durch den herausragenden Abschluss im Einserbereich hat Steiger, der in Essen geboren wurde und jetzt in Homberg lebt, die Berechtigung erlangt, direkt die Ausbildung zu Bürokaufmann draufzusatteln. Seit September nutzt er diese Chance und ist mit ebenso viel Engagement und Spaß dabei. Büroarbeit macht ihm generell großen Spaß. „Ich mag die Arbeit am PC“, sagt er.

Sein neuer Rhythmus ähnelt dem als Azubi zum Fachpraktikant. Die Fördermaßnahme läuft weiter. An zwei Tagen in der Woche arbeitet Steiger, der nach einem psychologischen Gutachten an die Werkkiste vermittelt wurde, im Georgswerk in Hamborn. Zu seinen Arbeiten gehören das Scannen, Kopieren und die Archivierungen, erzählt er. Es darf aber gerne noch mehr sein: „Ich freue mich auf weitere Aufgaben in der nächsten Zeit.“

Zwei weitere Tage verbringt der junge Mann an der Berufsschule und an einem Tag arbeitet er in der Werkkiste oder erhält dort zusätzlichen Unterricht. Ulrich Käser, der Leiter der Duisburger Agentur für Arbeit, ist froh zu sehen, dass auch der Weg von einer Förderschule zu einer Berufsausbildung führen kann und nicht automatisch in der Arbeitslosigkeit enden muss. „Das ist eine tolle Leistung. Es ist doch erfreulich zu sehen, dass jemand, der Schwierigkeiten hatte, auf einen solch guten Weg kommt. Ich denke die Chancen für Daniel Steiger werden auf dem Arbeitsmarkt gut sein.“

Der Gelobte will jetzt erst einmal die gerade begonnene Ausbildung genießen und hofft dann für später auf einen Job am Computer.