Das Landes-Asyl im ehemaligen St. Barbara Hospital geht noch vor Weihnachten in Betrieb: Am Samstag ziehen die ersten 100 Flüchtlinge ins alte Schwesternwohnheim. Bis März sollen dann alle 300 Plätze belegt sein.

Mit Flugblättern und Veranstaltungen wurden in dieser Woche die Nachbarn informiert, damit sich die Proteste, die es im September in Neumühl gab, nicht wiederholen. „Bei dieser Partnerschaft gibt es drei Gewinner“, sagt Sozialdezernent Reinhold Spaniel: „Dem Land wird geholfen, der Investor kann das Gebäude zwischennutzen und die Stadt hätte die Flüchtlinge ohnehin aufnehmen müssen.“ Thomas Voß vom DRK — der Verband wird das Heim als Sozialpartner betreiben — fügt hinzu: „Die Flüchtlinge profitieren auch. Die Räume sind lichtdurchflutet und wurden vom Investor schön hergerichtet.“

Zwischen sechs Tage und zwölf Wochen kann der Aufenthalt in Neumühl dauern, bevor die Flüchtlinge auf die Städte verteilt werden. Mit einem Runden Tisch sollen deshalb auch Kitas und Schulen kontaktiert werden, um die Kinder zu betreuen. „Ich könnte mir vorstellen, auch Schulen, Kindergärten und Nachbarn einzuladen, damit die Menschen erfahren, wer dort lebt“, blickt Zehra Yilmaz voraus. Die DRK-Mitarbeiterin kennt sich damit aus, Begegnung zu organisieren – sie hat früher für die Moschee in Marxloh gearbeitet.

Vor Ort soll es eine Kontaktstelle für Anwohner geben. „Wir wollen keine Konflikte schüren“, betont Thomas Sommer, Hauptdezernent der Bezirksregierung Arnsberg. Um das Gelände wird ein Zaun gezogen, die Polizei wurde in die Erarbeitung eines Sicherheitskonzeptes mit einbezogen, die Firma „Kötter“ übernimmt den Sicherheitsdienst und verpflichtet sich, keine Subunternehmer anzuheuern.