Ein Comic-Buch, das in der Nazi-Zeit spielt: „Irmina“ (Reprodukt-Verlag, 39 Euro, ab 15 Jahren) ist eine ungewöhnliche Neuerscheinung. Die 1977 in München geboren Barbara Yelin hat aus Briefen die Geschichte ihrer Großmutter nachgezeichnet.
Ein Drama um die Entscheidung zwischen persönlicher Freiheit und dem Drang nach gesellschaftlichem Aufstieg, das ist auch exemplarisch für die Mitschuld vieler Deutschen durch Wegsehen und Vorteilsnahme im Nationalsozialismus.
Die ehrgeizige Irmina verliebt sich Mitte der 1930er Jahre in London in den dunkelhäutigen Oxford-Studenten Howard. Sie begehrt auf gegen den Rassismus, der ihr in England begegnet. Doch wegen der politischen Entwicklung muss Irmina nach Berlin zurück.
1937 heiratet sie Gregor, einen Architekten und glühenden Nazi, der ihr den Aufstieg verheißt. Irmina zieht sich in eine häusliche Rolle zurück und verschließt vor den Gräueltaten an den Juden in ihrer Straße die Augen. Sie wird zur Komplizin des Falschen.