Duisburg. . Der Anbau fällt bodenständiger aus als der gescheiterte Kubus. Eröffnung für 2018 geplant. Sammlerehepaar Ströher finanziert das Projekt selbst.
Der Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle kommt. „Ich freue mich wirklich“, kommentierte Kulturdezernent Thomas Krützberg die gute Nachricht der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur, die das Museum betreibt: „Das Sammlerehepaar Sylvia und Ulrich Ströher hat mit der Gründung der MKM-Stiftung die notwendigen Voraussetzungen geschaffen und das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron mit der Planung beauftragt.“ Damit ist drei Jahre nach dem Baustopp und ein halbes Jahr nach dem Abbau des Stahlskeletts der Weg frei.
Krützberg, der mit Oberbürgermeister Sören Link und Planungsdezernent Carsten Tum in die Planung eingebunden war, ist aber sicher, dass sich der Bau „wunderbar in das Ensemble des Innenhafens“ einpassen werde. „Man muss den Ströhers von ganzem Herzen danken, dass sie an Duisburg festgehalten haben“, sagte er im Rückblick auf das Desaster des zunächst geplanten spektakulären Glaskubus, dessen Scheitern die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag fast in den Abgrund gerissen hatte.
Entstehen soll eine Ausstellungsfläche von etwa 2600 Quadratmetern. Nicht mehr ein spektakulärer Kubus, der auf dem Dach „schwebt“ ist vorgesehen, sondern ein Gebäude mit vier Geschossen, das sich an die Seite der Küppersmühle zur A 40 anschließt. Die Baseler Architekten, die bereits 1999 dem Umbau der Küppersmühle zum Museum und den gescheiterten Erweiterungsbau entworfen hatten kündigen nun eine bodenständigere Architektur an: „Der geplante Erweiterungsbau reiht sich in die Kette der eindrucksvollen historischen Backsteinbauen entlang des Hafenbeckens ein und komplettiert so den bestehenden Museumskomplex. Zugleich definiert der neue Kopfbau den Abschluss der gesamten Gebäudezeile am Hafenbecken. Das neue Projekt ist eine integriert und ergänzende Architektur.“
Über Fragen wie Fassade, Raumaufteilung und Übergang zwischen Alt- und Neubau werde in den nächsten Monaten entschieden, so Museumsdirektor Walter Smerling im Gespräch mit der WAZ. Das Gebäude sei „ganz neu für diesen Platz“ entworfen worden. Er spricht von einer „seriösen Planung und Umsetzung“. 2016 soll mit dem Bau begonnen werden, die Eröffnung ist für 2018 geplant. Über die Kosten werde nichts mitgeteilt, da es sich um privates Geld der Familie Ströher handele.
Smerling ist wichtig, dass bei der Präsentation der umfangreichen Sammlung „die Entwicklung der deutschen Kunst nach 1945 mit all ihren Auswirkungen, mit ihren Schlüsselwerken und kunsthistorischen Bezügen verdeutlicht wird.“