Duisburg. Das Duisburger TaM kann wieder ein Musical-Haus werden: Die Stadt stimmt dem Verkauf zu. Jetzt fehlt noch die Unterschrift des potenziellen Käufers.
Dem Verkauf des Theaters am Marientor steht jetzt zumindest seitens der Stadt nichts mehr im Wege. Der Aufsichtsrat der städtischen Immobilientochter DBV hat am Donnerstag beschlossen, dass das TaM verkauft werden soll. Nun muss nur noch der Düsseldorfer Kaufinteressent, der Musical-Veranstalter „Mehr Entertainment“, seine Unterschrift unter den Kaufvertrag setzen. Dann könnte das Duisburger Musicalhaus wieder dauerhaft bespielt werden.
Die letzten Vertragsdetails sind wohl noch nicht fix, denn die DBV-Geschäftsführung ist nach eigenen Worten noch in Verhandlungen und will keinerlei vertragliche Details bekanntgeben. Auch bei dem Düsseldorfer Unternehmen gibt es keine Auskunft.
„Mehr Entertainment“-Gruppe zahlt 2,5 Millionen Euro
Nach WAZ-Informationen ist Stand der Dinge, dass die „Mehr Entertainment“-Gruppe das Theater am Marientor für einen Betrag von 2,5 Millionen Euro kaufen will. Abgewickelt werden soll das noch in diesem Jahr, weil 2015 sonst höhere Grunderwerbssteuern fällig würden. Es heißt, dass die Düsseldorfer den Kaufpreis in drei Jahresraten bis 2017 bezahlen und der Eigentumsübergang mit der letzten Zahlung erfolgt.
Einen Teil der Raten kann der neue Besitzer mit den noch fälligen Mietzahlungen der Philharmoniker begleichen, die wohl noch im nächsten Jahr im TaM spielen werden, bis sie dann in die Mercatorhalle zurückehren können. Rund 650 000 Euro zahlt das Orchester Jahresmiete.
Mehr als die 2,5 Millionen Euro war für das 1996 eröffnete Musicalhaus, das 1999 mit „Les Misérables“ in die Insolvenz ging, nicht zu bekommen. Zunächst sollen die Düsseldorfer in den seit mehr als anderthalb Jahren dauernden Verhandlungen nur zwei Millionen geboten haben. Mit dem Verkauf entledigt sich die DBV einer Last, wenngleich in jüngster Zeit nach der endgültigen Schließung 2011 und dem Ratsbeschluss zum Verkauf vermehrt wieder Gastspiele das Haus beleben.
Düsseldorfer haben Wechselprogramm in ihren anderen Theatern
Was die „Mehr Entertainment“-Gruppe mit dem TaM plant, ist noch ungewiss. Zu ihr gehören etwa Starlight-Express in Bochum, das Düsseldorfer Capitol-Theater und der Berliner Admiralspalast. Es soll wohl kein Dauer-Musical installiert werden wie in anderen Spielstätten der Düsseldorfer, sondern ein Wechselprogramm. Zudem soll das Theater in das Veranstaltungsmanagement der Agentur aufgenommen werden.
Auf jeden Fall soll mit professionellem Management wieder dauerhaft Bühnen-Leben in das TaM und damit ins kulturelle Duisburger Großstadt-Leben zurückkehren. Das ist auch einer der Gründe, dass der Verkauf nun auf breite Zustimmung trifft – zumal es zuvor mehrmals vergebliche Anläufe mit wenig vertrauenseinflößenden Interessenten gegeben hatte.