Duisburg. . Bei der Betriebsversammlung bei Thyssen-Krupp Steel in Duisburg unterstrichen Günter Back und Willi Segerath, dass Thyssen nur als Ganzes bestehen kann.

„Hände weg vom Stahl, oder es kracht!“ Günter Back, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) machte es am gestrigen Mittwoch bei der Betriebsversammlung noch mal klar: Thyssen soll als Ganzes bestehen bleiben. Stahl muss bleiben.

„Viele Stahlarbeiter haben sich letztes Jahr bis an die Grenze in die Kurve geschmissen“, sagt Back. 2014 sei ein schwieriges Geschäftsjahr gewesen. „Die Aussagen von Dr. Heinrich Hiesinger in Bezug auf die Stahlsparte sind respektlos gewesen“, so Back weiter. „Wenn er behauptet die Stahlleute seien unflexibel, fragen wir uns, ob er weiß was wir hier tun.“ Das letzte Jahr sei mit vielen Großreparaturen kein Alltagsgeschäft gewesen. „Der Stahlvorstand hat das verstanden, Essen ist weit entfernt davon.“ Der Streik am 3. Dezember war die Konsequenz.

Inzwischen hätte Hiesinger seine Aussagen relativiert und Willi Segerath, der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats hofft, dass der Vorstandsvorsitzende am Ende zu den „Wurzeln“ des Unternehmens steht. Jedoch will Segerath wachsam bleiben und warnt: „Wir werden unsere Antennen weiter ausgefahren lassen. Thyssen-Krupp muss in Gänze bestehen bleiben.“

Große Gefahr sieht der Betriebsrat diesbezüglich besonders seitens einiger Investoren. Der mit 15,8 Prozent beteiligte Investor „Cevian Capital“ aus Schweden ist ihnen ein besonderer Dorn im Auge. Ob nun „Heuschrecke“ (Segerath) oder „Metzger“ (Back), die Betriebsrats-Mitglieder glauben nicht an positive Absichten aus Skandinavien.

In Zukunft werden für den Betriebsrat auch weiter Arbeitssicherheit, die europäische CO 2-Politik und notwendige Investitionen als Reaktion auf die veränderte Nachfrage an Stahllegierung Themen bleiben, erwarten die Betriebsräte.

So sorgt sie, dass es im neuen Geschäftsjahr schon je einen Todesfall bei CSA in Brasilien und am Standort Dortmund gegeben hat. Die CO 2 Ausstöße sollen laut EU weiter reduziert werden, wobei Verbesserungen bei der Stahlproduktion nur noch im kleinen Bereich möglich seien. Und die Automobilbranche fordert mehr und mehr ­feuerverzinktes Material. Eine Investition in eine neue Feuerbeschichtungsanlage sollte Arbeitsplätze und den Platz am Markt sichern. Kostenpunkt: 180 bis 200 Millionen Euro.