Die Aufführung von Bachs „Weihnachtsoratorium“ ist Tradition – sie steht am kommenden Samstag, 13. Dezember, um 18 Uhr in der Salvatorkirche auf dem Programm. Dass sich die Kantorei aber ganz schlichten Weihnachtsliedern in vierstimmigen Chorsätzen widmet, ist eine Ausnahme. „Zurück zu den Wurzeln“ nennt Kantor Marcus Strümpe die CD mit dem Titel „Machet die Tore weit!“. Rechtzeitig vor dem Fest ist der Silberling mit 60 Minuten musikalischer Vielfalt erschienen.
„Aus 700 Jahren Musikgeschichte ist für jeden etwas dabei“, so Strümpe. Aufgenommen wurden deutsche Advents- und Weihnachtslieder wie „Macht hoch die Tür“ oder „Zu Bethlehem geboren“, dazu Lieder aus England („Ding dong merrily on high“), ein jazziges „Machet die Tore weit“ und sogar ein Adventjodler aus Österreich. Das musikalisch Spektrum wird erweitert durch Orgelwerke französischer Komponisten, die Strümpe an der Kuhn-Orgel eingespielt hat.
„Wir haben im Mai angefangen zu proben – bei offenem Fenster und Vogelgezwitscher“, schmunzelt Strümpe. Es habe bei den Sängern zunächst einige Skepsis gegeben, aber es sei dann doch eine neue Aufgabe gewesen, „kleine, schlichte Sachen auf den Punkt zu bringen“. Aufgenommen wurde die CD in drei Sitzungen vor den Sommerferien. Eingerahmt wird die Aufnahme vom Salvator-Geläut, das der Tontechniker im Turm ganz dicht bei den Glocken eingefangen hat.
„Es gibt einen großen Bedarf nach traditionellen Liedern und Chorsätzen“, sagt Marcus Strümpe. Ein Zeichen dafür sei, dass das Adventssingen in der Salvatorkirche von Jahr zu Jahr voller werde. Besonders freut den Kantor, dass dazu sowohl alte Leute mit Rollator kommen als auch junge Mütter, deren Babys im Kinderwagen krähen.