Äußerungen von Konzernchef Heinrich Hiesinger zum möglichen Verkauf der Stahlsparte von Thyssen-Krupp, dazu die laut Betriebsrat nicht richtig kommunizierte Verlegung von 170 Mitarbeitern aus Warmband- und Kaltwalzwerk – das lässt sich die Duisburger Stahl-Belegschaft nicht gefallen: Am kommenden Mittwochmorgen ruht die Arbeit, die Mitarbeiter versammeln sich vor der Hauptverwaltung in Bruckhausen.

„Er schließt mal wieder nichts aus“, rügt Betriebsratsvorsitzender Günter Back Hiesinger, der sich in einem Interview zur Zukunft der Stahlsparte geäußert hatte. Was besonders ärgerlich für Belegschaft und Betriebsrat ist: Gerade erst ist die Arbeitszeitverkürzung auf 31 Wochenstunden angelaufen, verbunden mit Einkommensminderungen für die Mitarbeiter, also eine Maßnahme, die dem Konzern aus der Krise helfen soll. Auch von neuen Sparzielen will Back erst einmal nichts wissen: „Bei der Belegschaft ist nichts mehr zu holen.“

Was die Mitarbeiter ebenfalls vors Werkstor treibt, ist die Verlegung der 170 Kollegen auf andere Anlagen, über die man sich nicht ausreichend und zu spät informiert sieht. Auch bei dieser Maßnahme hätte die Unternehmensleitung erst einmal abwarten sollen, wie sich die Arbeitszeitverkürzung einspielt und auswirkt. Auch sei über Investitionen in Ersatzarbeitsplätze nachzudenken, beispielsweise bei der Feuerbeschichtung.

Nach Backs Angaben sind aber keine Stilllegungen von Anlagen geplant. Auch eine Bedrohung von Arbeitsplätzen bei Thyssen-Krupp Steel ist zunächst ausgeschlossen: Ein Tarifvertrag schließt betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2020 aus.