Duisburg. . Alexander Kranki, Horst Ambaum und Klaus Dieter Drechsler wurden für ihr herausragendes ehrenamtliches Wirken mit dem Bürgerehrenwappen des Verbandes Duisburger Bürgervereine geehrt. Ohne Menschen, die sich für andere engagieren, würden viele soziale oder kulturelle Aktivitäten nicht stattfinden.

Was wäre Duisburg ohne seine ehrenamtlichen Kräfte? Die einfache Antwort lieferte Oberbürgermeister Sören Link am Freitagabend bei der Verleihung des Bürgerehrenwappens 2014: Dann gäbe es keine Musikvereine, keine freiwillige Feuerwehr, keine Heimat- und Bürgervereine, keine Gemeindearbeit. „Viele Aktivitäten aus dem Bereich Soziales, Kultur und Umwelt fänden nicht statt“, so Link.

Doch glücklicherweise gibt es noch Menschen, die sich für andere einsetzen: Drei von ihnen – Alexander Kranki, Horst Ambaum und Klaus Dieter Drechsler – wurden vom Verband Duisburger Bürgervereine im Rathaus mit dem Ehrenwappen ausgezeichnet.

Alexander Kranki setzt sich auch für Kinder und Jugendliche ein

Als Laudator für Alexander Kranki, Chef des Unternehmens Krankikom im Innenhafen, ergriff zunächst Dieter Steffen das Wort. „Krankikom wurde 1995 mit drei Mitarbeitern gegründet und hat sich auf die Entwicklung und den Betrieb Internet-basierter Software spezialisiert“, so der frühere Chef der Innenhafen-Entwicklungsgesellschaft. Dabei habe Kranki, der zuvor in München tätig war, den besten Standort für seine Agentur gesucht – im Rheinland und möglichst am Wasser. Steffen stellte den Kontakt her, und obwohl „die Entwicklung des Innenhafens noch nicht absehbar war, erkannte er sofort die Chancen dieses Areals“. Nun habe der 51-Jährige über 100 Mitarbeiter und erziele einen Jahresumsatz von 14 Millionen Euro.

Das alleine reiche aber nicht für die Ehrung. Doch Kranki habe sich auch immer bei lokalen Problemen eingesetzt – besonders für Kinder und Jugendliche. Steffen: „Beispiele hierfür sind die finanzielle Unterstützung des Kinderkulturfestivals oder der IKiBu und das Projekt der Bürgerstiftung mit dem Kinderkultur-Stadtplan.“

Horst Ambaum rief die Bildungspatenschaften ins Leben

Auch Horst Ambaum (67) zählt zu den herausragenden ehrenamtlichen Personen in der Stadt, wie Laudator Peter Gasse ausführte. „Er ist in Hüttenheim in der Kolonie aufgewachsen“, so der HKM-Arbeitsdirektor. Diese „starke Gemeinschaft“ habe Ambaum geprägt: Die Arbeit in der Gemeinde-Caritas im Süden der Stadt „ist sein Hafen als Sozialarbeiter“. Dort habe er etwa die Schulmaterialkammer ins Leben gerufen, um Kinder aus ärmeren Familien mit dem nötigen Rüstzeug für die Schule auszustatten. Doch das reichte Ambaum nicht: Durch Bildungspatenschaften erhielten die Kinder noch kostenfrei Nachhilfe und konnten sich oft schulisch verbessern. Zudem habe sich Ambaum in der Bosnienhilfe und im Stadtteil Hagenshof engagiert, sagte Gasse

Auch Klaus Dieter Drechsler (61), der Vorsitzende des Bürgervereins Mündelheim, wirkt im Süden der Stadt. Sein Mitstreiter in dem Bürgerverein, Frank Salomon, wies in seiner Rede vor allem auf das große Engagement Drechslers für „seinen Stadtteil“ hin. Besondere Highlights seien etwa 2005 „der längste Frühstückstisch der Welt mit über 8000 Menschen aus 50 Nationen“ gewesen.

Zwölf Heimatlieder kamen bei Aufruf von Klaus Dieter Drechsler zusammen

Beispielhaft für Drechsler sei es, Menschen für die Arbeit im Stadtteil einzubinden. Etwa als Mündelheim ein Heimatlied suchte. „Schwupps hat er eine Musikveranstaltung bei uns organisiert“ so Salomon. Der Lohn: Gleich zwölf Lieder kamen zusammen. Auch bei der künstlerischen Neugestaltung des Ortseingangs sei Drechsler federführend gewesen.

Angesichts des Engagements der Preisträger fand der Vorsitzende des Verbandes Duisburger Bürgervereine, Hermann Weßlau, ebenfalls Worte des tiefen Dankes: „Ich verbeuge mich vor dem Wirken der drei Geehrten“, sagte er.