Das Theater am Marientor scheint aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen: „19 Spieltage im November, zwölf im Dezember, 22 im Januar, 14 im Februar und 22 im März“, zählt Udo Steinke von der Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft (DBV) auf. Bemerkenswert ist aber nicht nur die Zahl der Veranstaltungen sondern auch die Attraktivität. Das reicht von den Ehrlich-Brothers, die mit ihrer Show „Magie – Träume erleben“ am letzten November-Wochenende gastieren, über das Rhythmus-Spektakel „Stomp“ (9. bis 11. Januar) bis hin zu Gerburg Jahnkes Wechseljahre-Revue „Heiße Zeiten“ (24. bis 29. März).

Daneben bleiben dem Haus aber auch Stammgäste erhalten wie der Kabarettist Dieter Nuhr (18. Dezember) und im Weihnachtskonzert-Monat die Duisburger Größen Stadtwerke-Chor (7. Dezember), Jubilaren-Vereinigung Thyssen-Krupp (13. und 14. Dezember) sowie der Polizeichor (20. und 21. Dezember).

Das TaM sei nach der Übernahme der DBV Anfang 2012 und dem Verkaufsauftrag des Rates zunächst nur begrenzt zu vermarkten gewesen, so Udo Steinke. Alle Verträge waren zum Ende 2011 gekündigt worden. Aber Torneen werden oft zwei Jahre im Voraus geplant. Nach der Schließung der Mercatorhalle und dem Einzug der Duisburger Philharmoniker seien wieder Veranstalter aufmerksam geworden auf das schöne Theater mit Flair. „Es ist wieder Leben reingekommen“, so Steinke. „Das hat sich in der Szene rumgesprochen.“ Das Vertrauen sei zurück gekehrt.

Mit Hilfe von Veranstaltungsmeister Thomas Straub hätten alte Kontakte zu Agenturen wieder aktiviert werden können, und so habe sich „eine kleine Erfolgsgeschichte“ entwickelt. Steinke ist inzwischen sogar davon überzeugt, dass das Haus bei einer entsprechenden Vermarktung und „wenn man sich ganz stark darauf konzentriert“ mit einer „schwarzen Null“ betrieben werden könne. Doch der Auftrag des Rates, das Theater zu verkaufen, bestehe weiter, so dass es der DBV nur darum gehen könne, das Haus möglichst wirtschaftlich zu halten.

Insgesamt habe die DBV seit 2012 mit zehn Kaufinteressenten verhandelt. Noch immer im Gespräch sei man mit Wolfgang DeMarco, der der erste Interessent war und das Musical „Braveheart“ im TaM heraus bringen wollte. Wegen Zweifeln an seinem Finanzkonzept ist daraus aber erstmal nichts geworden. Zur Zeit würden wieder „konkrete Gespräche“ mit einem weiteren potenziellen Investor geführt.

Wie berichtet, ist das TaM wieder im Netz – mit einem neuen Internet-Auftritt unter der alten Adresse www.theater-am-marientor.de.