Sie sollen eisern sparen und zugleich schweigen sie eisern: Hinter verschlossenen Türen verhandelt die SPD mit der CDU und parallel mit den Linken und den Bündnisgrünen um Mehrheiten für die Verabschiedung des Haushaltes 2015 am kommenden Montag im Rat.

Nach der nur halbstündigen Finanzausschusssitzung am Montag, in der alle strittigen oder offenen Etatfragen zum Ärger der Grünen auf die finale Ratsentscheidung in der kommenden Woche verschoben wurden und die Politik steigende Ausgaben und sinkende Steuereinnahmen zur Kenntnis nehmen musste, trafen sich die Haushaltsexperten und Fraktionsführungen der SPD zunächst mit der CDU und anschließend mit den Linken und Grünen. Es wurde ein langer Abend.

Aus den Verhandlungen drang nichts nach außen, man hatte strikte Vertraulichkeit vereinbart. Kein Wort also dazu, welche Konzepte die Fraktionen haben, die Sparsumme von knapp elf Millionen Euro zusammenzubekommen oder wie einkassierte Sparvorschläge gegenzufinanzieren sind. Auch nicht dazu, wo die Schnittmengen liegen.

Die vier Fraktionen gehen jetzt also mit den eigenen Etat-Positionierungen und den Vorschlägen der Verhandlungspartner in die internen Fraktionssitzungen heute. Danach dürfte sich herauskristallisieren, welche Ratsmehrheit den Etat verabschieden wird: Rot-Schwarz oder Rot-Rot-Grün. Die Entscheidung gilt als deutliches Anzeichen für ein künftiges Ratsbündnis. Der Umkehrschluss lautet zugleich: Wer nicht mit der SPD stimmt, ist wohl raus aus der politischen Partnervermittlung. In SPD-Kreisen ist man sich sicher, dass die Entscheidung bis zum Wochenende fallen wird. „Ein freies Spiel der Kräfte in der Ratssitzung und eine Einigung erst am Montag ist ausgeschlossen“, heißt es.

Selbst die Variante, dass alle vier Parteien den Etat beschließen, ist nicht ausgeschlossen. Wahrscheinlicher indes ist eine Etat-Kooperation von SPD und CDU.